0:2 in Betzdorf: Borussia fehlt "die letzte Entschlossenheit"

Betzdorf. Dass Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen nach drei Saisonspielen bereits zwei Niederlagen einstecken musste, hätte vor wenigen Wochen niemand gedacht. Der hoch gehandelte Meisterschafts-Favorit kam nach dem 0:1 gegen Aufsteiger Ludwigshafen vor einer Woche auch am vergangenen Samstag bei der SG Betzdorf nicht über ein 1:2 (0:1) hinaus

Betzdorf. Dass Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen nach drei Saisonspielen bereits zwei Niederlagen einstecken musste, hätte vor wenigen Wochen niemand gedacht. Der hoch gehandelte Meisterschafts-Favorit kam nach dem 0:1 gegen Aufsteiger Ludwigshafen vor einer Woche auch am vergangenen Samstag bei der SG Betzdorf nicht über ein 1:2 (0:1) hinaus. Und das ausgerechnet im "Siegerland". Dabei hätten die Gäste aus dem Saarland, die das Spiel vor 400 Zuschauern klar bestimmten, in der ersten halben Stunde in Führung gehen müssen. Doch allein Stürmer Deniz Siga vergab drei Großchancen. "In dieser Phase müssen wir einfach in Führung gehen, das waren drei, vier Hundertprozentige", sagte Neunkirchens Trainer Paul Linz nach dem Spiel.Was danach kam, bestätigte gleich mehrere Fußball-Floskeln auf einmal: Zunächst markierten die Gastgeber quasi aus dem Nichts ihre 1:0-Führung - gemäß: 'Wenn man die Dinger vorne nicht macht...' (Floskel eins). Außerdem traf der Betzdorfer Torjäger Alexander Rosin quasi mit dem Pausenpfiff, also zum 'psychologisch wichtigen Zeitpunkt' (Floskel zwei). Paul Linz wusste zu diesem Zeitpunkt bereits, wie es weitergeht: "Es war klar, dass der Gegner nach dem Tor anfängt zu kämpfen und alles reinwerfen wird. Dann macht man hinten Fehler und bekommt noch ein Tor rein."

Das zweite Tor erzielte SG-Kapitän Thomas Blum nach 70 Minuten per Foulelfmeter. Borussen-Torwart Sebastian Grub räumte Philipp Böhmer an der Strafraumgrenze ab und kassierte neben dem Strafstoß auch die Gelbe Karte. Elf Minuten später gelang Neunkirchens Kapitän Nico Patschinski nach einer Flanke von rechts der Anschlusstreffer zum 2:1. Statt sich in der Schlussphase noch den Ausgleich zu erkämpfen, schwächten Fabio Fuhs (84.) und Daniel Petersch (89.) ihre eigene Mannschaft.

Nach einem absichtlichen Handspiel und wegen unsportlichen Verhaltens - Petersch warf den Ball auf einen am Boden liegenden Betzdorfer - wurden beide vom Platz gestellt. "Das einzige, was gefehlt hat, war vielleicht die letzte Entschlossenheit", resümierte Linz. Und: "Wir haben auch immer gesagt, dass wir noch Geduld mit der Mannschaft brauchen. Dass man direkt schon Geduld braucht, hätte ich so zwar nicht gedacht, aber da müssen wir alle zusammen durch." zen

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