0:1 in Bremen: Die Talfahrt des HSV geht unter Labbadia weiter

Bremen · Bruno Labbadia drehte sich gestern beim Abpfiff des Nordderbys schimpfend vom Spielfeld ab. Dann begann er jedoch noch auf dem Platz mit der Aufbauarbeit. Er klatschte die Profis des Hamburger SV ab und führte Gespräche, während die Fans des Erzrivalen Werder Bremen höhnisch von der 2. Liga sangen.

Auch der vierte Trainer in dieser Saison hat den Sturzflug des HSV nicht gestoppt. Die Situation ist nach dem 0:1 (0:0) im 102. Duell mit Werder im Weserstadion dramatisch.

Einen Sündenbock für die fünfte Niederlage in Serie unter dem dritten Trainer hatte der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga immerhin schnell gefunden - Schiedsrichter Wolfgang Stark, der in der 83. Minute auf Elfmeter für Werder entschied und zudem Valon Behrami vom Platz stellte. Franco Di Santo verwandelte den Strafstoß zum 500. Bremer Bundesliga-Heimsieg. HSV-Defensivspieler Heiko Westermann beschuldigte Stark, "ein Heimschiedsrichter" zu sein. "Ist das glatt Rot? Ich reg mich darüber auf, da sind drei Gegenspieler dabei!", schimpfte er.

Behrami hatte Zlatko Junuzovic im Strafraum mit einem Trikotzupfer zu Fall gebracht. "Mit so einem Elfmeter das Spiel zu verlieren, ist sehr bitter", sagte Labbadia, "und für mich war das nie und nimmer eine Rote Karte". Es half nichts - auch unter Labbadia taumelt der HSV dem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte entgegen.

Während der Bundesliga-"Dino" in Gefahr schwebt, darf Werder Bremen von der Europa League träumen. Die Mannschaft von Trainer Viktor Skripnik, der nach dem Abpfiff den Ball als Souvenir einsackte, ist Tabellensiebter. "Skripnik hat das wieder grandios gemacht, großen Mut bewiesen und ist belohnt worden", sagte Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin .

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