Rodel-WM in Sotschi Lochs Kritik sorgt für Misstöne

Sotschi · Titelverteidiger fährt bei Rodel-WM hinterher. Taubitz erneut Vize-Weltmeisterin.

 Die alte und neue Vize-Weltmeisterin Julia Taubitz freut sich bei der Siegerehrung über Silber.

Die alte und neue Vize-Weltmeisterin Julia Taubitz freut sich bei der Siegerehrung über Silber.

Foto: AP/Artur Lebedev

Julia Taubitz grinste breit, die Fäuste flogen in die Luft – schon auf dem Schlitten wusste die Hoffnungsträgerin, dass es reichen wird: Mit Bahnrekord in Sotschi rodelte die 23-Jährige erneut zu WM-Silber und bewahrte die deutschen Frauen vor einer historischen Pleite. Auf der schwierigen Olympiabahn von 2014 musste Taubitz sich nur der Russin Jekaterina Katnikowa geschlagen geben.

„Das war eine extreme Befreiung, das hat richtig gut getan“, sagte die alte und neue Vize-Weltmeisterin: „Ich habe alles reingelegt, es sollte unbedingt eine Medaille sein. Aber ich wusste, wie schwer es hier gegen die russische Mannschaft wird.“ Nach dem ersten Durchgang hatte Taubitz noch auf dem vierten Rang gelegen, es drohte das schlechteste Ergebnis seit 60 Jahren: Rodel-Weltmeisterschaften ohne deutsche Frau auf dem Podest hatte es zuletzt 1960 in Garmisch-Partenkirchen gegeben. Doch im zweiten Lauf schob sich Taubitz noch nach vorn und verwies die Russin Wiktoria Demtschenko auf den Bronzerang.

Bei den Doppelsitzern gewannen Toni Eggert und Sascha Benecken erneut Gold. Eggert/Benecken gewannen ihren dritten WM-Titel in Serie. Die Thüringer setzten sich vor den Russen Alexander Denisew/Wladislaw Antonow durch, die Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt landeten auf dem dritten Rang.

Bitter wurde die WM in Sotschi für Felix Loch. Der Titelverteidiger landete beim Triumph des russischen Favoriten Roman Repilow auf seiner Heimbahn nur auf Platz neun. „Es ist sehr, sehr ärgerlich“, sagte Loch: „Mein Start war nicht gut, aber wir müssen uns in einigen Dingen hinterfragen. Auch mit unserem Material stimmt etwas nicht, so können wir nicht weitermachen. Sonst fahren die anderen uns weiter um die Ohren.“ Johannes Ludwig verpasste als bester Deutscher auf Platz vier eine Medaille, wurde aber später im Staffel-Wettbewerb doch noch belohnt: Mit Taubitz und Eggert/Benecken holte der Oberhofer zum Abschluss Gold.

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