Tennis Erster Turniersieg 2019 gibt Rückenwind für Paris

Genf · Tennisprofi Alexander Zverev triumphiert in Genf.

 Alexander Zve­rev gewann in Genf sein erstes Turnier in 2019.

Alexander Zve­rev gewann in Genf sein erstes Turnier in 2019.

Foto: dpa/Salvatore Di Nolfi

Die Erleichterung, die Alexander Zverev im Augenblick des Sieges überkam, war nicht zu übersehen. Er legte den Kopf in den Nacken, er jubelte fast ein wenig verhalten – als müsste er erst einmal die schwere Last abfallen lassen, die sich in den vergangenen Wochen und Monaten auf ihn gelegt hatte. Kurz darauf küsste er fast zärtlich den Pokal, den er am Ende eines langes Tages als Sieger des kleinen 250er-Turniers in Genf überreicht bekommen hatte.

„Mein elfter Titel, der erste in diesem Jahr. Es ist eine tolle Reise“, sagte Zverev nach einem hart umkämpften 6:3, 3:6, 7:6 (10:8) gegen den Chilenen Nicolas Jarry. Zwei Mal musste Zverev im Tiebreak einen Matchball abwehren gegen die Nummer 75 der Welt, bei seinem vierten ging der Krimi, der zwei Mal durch eine jeweils 90-minütige Regenpause unterbrochen war, dann zu Ende. Fair sagte er danach zu Jarry: „Du hast es mehr verdient als ich, diesen Titel zu gewinnen.“

Auch Zverev verdiente freilich Respekt. Sein Spiel ist mit dem Beginn der French Open, bei denen der Weltranglisten-Fünfte an diesem Montag auf den Australier John Millman trifft, nach wie vor stark verbesserungswürdig. Die Gegner in Genf waren keine Hochkaräter. Was jedoch imponierte: Zverev kämpfte, er wollte, so schien es, diesen Turniersieg erzwingen, allen Widrigkeiten zum Trotz. In seinen drei letzten Matches musste er dafür jeweils über drei Sätze gehen.

Zverev reiste folglich mit Rückenwind von Genf nach Paris. „Ich weiß“, sagte er, „dass ich einer der besten Spieler der Welt sein kann, wenn ich meinen Rhythmus finde. Und diese Woche hat mir dabei definitiv geholfen.“ Wie weit ihn das jetzt in Roland Garros bringt, bleibt abzuwarten. Vor einem Jahr hat er auf der roten Asche am Bois de Boulogne das Viertelfinale erreicht – sein bestes Resultat bei einem Grand-Slam-Turnier, aber kein Ausdruck seiner Fähigkeiten.

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