Tennis Gauffs Tennis-Märchen endet im Achtelfinale

Wimbledon · Für das Top-Talent und die Weltranglistenerste Ashleigh Barty ist Wimbledon beendet. Die Favoriten Rafael Nadal, Novak Djokovic, Roger Federer und Serena Williams haben dagegen das Viertelfinale erreicht.

  Mit heruntergezogenen Mundwinkeln realisierte die Weltranglistenerste Ashleigh Barty ihr Aus.

Mit heruntergezogenen Mundwinkeln realisierte die Weltranglistenerste Ashleigh Barty ihr Aus.

Foto: dpa/Ben Curtis

Das Tennis-Märchen von Cori Gauff fand am „Manic Monday“ ein etwas bitteres Ende, die Stars Roger Federer Rafael Nadal, Novak Djokovic und Serena Williams gaben sich dagegen keine Blöße. Während das Quartett beim Grand-Slam-Klassiker in Wimbledon souverän das Viertelfinale erreichte, hatte Gauff beim Duell mit der Rumänin Simona Halep offensichtlich auch mit Übelkeit zu kämpfen. Nach einer 3:6, 3:6-Niederlage schied das 15 Jahre alte US-Wunderkind letztlich aus – genauso wie überraschend die Weltranglistenerste Ashleigh Barty.

Gauff hatte am „verrückten Montag“ mit allen 16 Achtelfinal-Partien bei Männern und Frauen – erstmals seit 2015 gänzlich ohne deutsche Beteiligung – trotz der offensichtlichen gesundheitlichen Probleme erneut in vielen Momenten ihr großartiges Potenzial angedeutet. Allerdings diktierte Halep, die früherere French-Open-Siegerin und Nummer eins der Welt, von Beginn an das Geschehen und ließ Gauff durch geschicktes Winkelspiel viel laufen.

Nach dem Gewinn des ausgeglichenen ersten Satzes verschwand Gauff im Kabinentrakt, hielt sich immer wieder den Bauch und ließ sich schließlich vom Turnierarzt eine Tablette reichen. Nach 1:15 Stunden musste sie sich letztlich geschlagen geben. Gauff war die jüngste Spielerin seit Jennifer Capriati 1991 im Achtelfinale der Einzel-Konkurrenz.

Gauffs Vorbild Williams hatte zuvor mit der Spanierin Carla Suarez Navarro (Nr. 30) keinerlei Probleme gehabt. Für ihren mühelosen 6:2, 6:2-Erfolg benötigte die 37-Jährige am Ende nur 64 Minuten. „Ich fühle mich körperlich immer besser, endlich kann ich Tennis spielen“, sagte Williams anschließend. Williams, die am Samstag Julia Görges als letzte Deutsche im Wettbewerb ausgeschaltet hatte, diktierte das Geschehen mit gutem Service und konsequentem Spiel nach Belieben.

Ebenfalls in guter Form präsentierte sich der zwölfmalige French-Open-Champion Rafael Nadal, der den Portugiesen Joao Sousa 6:2, 6:2, 6:2 bezwang. Nadal gewann in gerade einmal 29 Minuten den ersten Satz. Auch im zweiten Durchgang setzte sich der 18-malige Grand-Slam-Siegerin nach ausgeglichenem Beginn ab und machte letztlich kurzen Prozess.

Ebenso souverän spielte Novak Djokovic. Der serbische Weltranglistenerste setzte sich gegen den Franzosen Ugo Humbert mühelos 6:3, 6:2, 6:3 durch und ist weiter auf Kurs Richtung erfolgreiche Titelverteidigung. Der „Djoker“, der im Turnierverlauf erst einen einzigen Satz abgegeben hat, trifft nun auf David Goffin (Belgien/Nr. 21).

Rekordchampion Roger Federer zeigte im Achtelfinale seine bisher beste Leistung. Der 37-jährige Schweizer ließ Matteo Berrettini (Italien/Nr. 17) mit 6:1, 6:2, 6:2 keine Chance und feierte den 99. Sieg in Wimbledon. Federer, der weiterhin keines seiner 17 Wimbledon-Achtelfinals verloren hat, benötigte für den Erfolg nur 1:13 Stunden.

Eine Überraschung war hingegen das Aus der French-Open-Siegerin Ashleigh Barty, die gegen Alison Riske (USA) 6:3, 2:6, 3:6 verlor. „In den wichtigen Momenten hat sie ihr bestes Tennis ausgepackt“, analysierte die Australierin, die zuvor 15 Siege in Serie auf der WTA-Tour gefeiert hatte. Statt dem erwarteten Knaller-Duell zwischen Barty und Serena Williams fordert nun Riske ihre berühmte Landsfrau im Viertelfinale.

Zur Freude der englischen Fans steht auch die Britin Johanna Konta (Platz 18 in der Welt) nach ihrem 4:6, 6:2, 6:4 gegen die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova (Tschechien) im Viertelfinale. Die ersten Sechs der Setzliste bei den Damen sind damit schon vor dem Viertelfinale ausgeschieden.

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