Tennis Entspannen an Ostsee statt Kockelscheuer

Luxemburg · Angelique Kerber verzichtet auf Start in Luxemburg und beendet Saison. Bleibt Dirk Dier ihr Trainer?

 Der Saarländer Dirk Dier (rechts) hat Angelique Kerber zuletzt betreut. Eine weitere Zusammenarbeit schließt er nicht aus.

Der Saarländer Dirk Dier (rechts) hat Angelique Kerber zuletzt betreut. Eine weitere Zusammenarbeit schließt er nicht aus.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Den Schlussstrich unter ein mehr als durchwachsenes Tennis-Jahr zog Angelique Kerber am Ende selbst. Nach ihrer verletzungsbedingten Absage für das WTA-Turnier in Luxemburg hat die Kielerin ihre Saison vorzeitig beendet. Statt im Sportcenter Kockelscheuer verbissen um Punkte für die Qualifikation für die B-WM in Zhuhai zu kämpfen, entspannt Kerber in diesen Tagen lieber beim Kaffeetrinken an der Ostsee. Der Fokus liegt schon jetzt auf dem neuen Jahr.

Dann nämlich will die 31-Jährige wieder zurück zu alter Stärke finden. Nachdem sie mit dem Wimbledonsieg 2018 den vorläufigen Höhepunkt ihrer Karriere erreicht hatte, erlebte Kerber schließlich im Kalender-Jahr 2019 mehr Tiefen als Höhen. Auch die vielbeachtete Zusammenarbeit mit Ex-Profi Rainer Schüttler brachte nicht den gewünschten Ertrag und endete daraufhin schon im Juli. Die Suche nach einem Nachfolger dauert noch an.

Nach durchaus vielversprechendem Jahresauftakt war Kerber auch bedingt durch körperliche Probleme aus dem Tritt geraten. Erst setzte ihr eine verschleppte Grippe monatelang zu, dann eine Bänderverletzung im Knöchel. Vor allem auf Grand-Slam-Ebene steht deshalb letztlich eine verheerende Bilanz: Dem Achtelfinal-Aus bei den Australian Open folgten eine Erstrundenpleite bei den French Open, eine Zweitrundenniederlage in Wimbledon und eine weitere Erstrundenpleite bei den US Open.

Zwischen Ende Juni und Mitte September gewann Kerber nur ein einziges Match. In der Weltrangliste fiel die ehemalige Nummer eins bis auf Rang 15 zurück. Zu wenig für die Ansprüche einer dreimaligen Grand-Slam-Siegerin. Das vorzeitige Saisonende nach ihrer in China erlittenen leichten Blessur am Bein soll nun auch Kraft bringen für die Rückkehr in die absolute Weltelite.

Schon einmal, im Vorjahr nämlich, war ihr schließlich nach einer schwachen Saison ein umso beeindruckenderer Neustart gelungen. Helfen soll bei dem erneuten Comeback auch ein neuer Trainer, allerdings will sich Kerber bei der Suche nicht unter Druck setzen. Derzeit befindet sie sich in Gesprächen, eine Entscheidung soll bis Mitte/Ende November fallen, wenn die Vorbereitung auf die neue Saison beginnt.

Zuletzt war Kerber während ihrer Turnierreise in Asien vom Saarländer Dirk Dier betreut worden. Der 47-Jährige schließt eine weitere Zusammenarbeit nicht aus. „Die Asien-Reise hat sehr viel Spaß gemacht. Es ist alles offen. Jetzt gucken wir mal, was passiert“, sagte Dier, der nun wieder in seine (alte) Rolle als Nachwuchs-Bundestrainer zurückgekehrt ist. „Es ist auf jeden Fall noch ein großes Feuer da“, sagte Dier über Kerber.

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