Grand-Slam-Turnier in Wimbledon Ein deutsches Quintett sorgt für Freude

Wimbledon · Angeführt von Angelique Kerber erreichen fünf Deutsche die zweite Runde beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon.

 Vorjahressiegerin Angelique Kerber zeigte gegen Tatjana Maria gestern eine ansprechende Leistung und zog ohne größere Probleme in die zweite Runde in Wimbledon ein.

Vorjahressiegerin Angelique Kerber zeigte gegen Tatjana Maria gestern eine ansprechende Leistung und zog ohne größere Probleme in die zweite Runde in Wimbledon ein.

Foto: AP/Ben Curtis

 Mit Titelverteidigerin Angelique Kerber an der Spitze spielt ein deutsches Tennis-Quintett in Wimbledon um den Drittrunden-Einzug und hat den schwächsten deutschen Auftakt seit zwölf Jahren aufgehübscht. Vorjahressiegerin Kerber bekam bei ihrer Rückkehr auf den Centre Court die Aufregung in den Griff und gewann das deutsche Duell mit der unbequemen Tatjana Maria ohne Zittern 6:4, 6:3. Nach dem kollektiven deutschen Erstrunden-Scheitern und dem Aus für Alexander Zverev am Eröffnungstag gelang Kerber der erste Schritt zu ihrem ambitionierten Vorhaben, ihreen Titel zu verteidigen.

Die bescheidene Auftaktbilanz konnte auch ein glanzvoller zweiter Turniertag aus deutscher Sicht nicht so recht verbessern. Zuletzt standen 2007 nur fünf deutsche bei dem Rasenklassiker an der Church Road, bei dem die deutschen Tennisspieler traditionell erfolgreich sind, in der zweiten Runde.

Kerber meisterte auf dem Weg dorthin eine knifflige Geduldsprobe. „Ich war vor dem Match unfassbar nervös. Als Titelverteidigerin rauszugehen, war wirklich speziell“, räumte die 31-Jährige ein. „Sich zu konzentrieren, war nicht so einfach. Es sind viele Emotionen zurückgekommen. Es ist großartig, zurück zu sein.“

Wildcard-Inhaber Dominik Köpfer erlebte dank eines 6:3, 4:6, 7:6 (11:9), 6:1 gegen den Serben Filip Krajinovic ein „unglaubliches“ Grand-Slam-Debüt. French-Open-Achtelfinalist Jan-Lennard Struff startete mit seinem 6:4, 6:3, 6:2 gegen Radu Albot aus Moldau ebenso souverän ins Turnier wie Julia Görges. Die Vorjahres-Halbfinalistin hat nach einem 7:5, 6:1 gegen die rumänische Qualifikantin Elena-Gabriela Ruse gute Chancen auf das Weiterkommen. Für Stimmungsaufheller sorgten auch Rückkehrerin Laura Siegemund mit einem 6:2, 6:4 gegen die Britin Katie Swan. Einzig Andrea Petkovic glückte neben Maria am zweiten Turniertag kein Erfolg.

Am Mittwoch bestreitet dennoch keiner aus dem anfangs 14 Spieler umfassenden Aufgebot des Deutschen Tennis-Bundes ein Einzel, weil es am Montag nur eine Niederlagen-Tristesse gegeben hatte. Am Donnerstag geht es dann auch für Kerber weiter. Im Kampf um den Drittrunden-Einzug dürfte die Weltranglisten-95. Lauren Davis eine machbare Aufgabe sein. „Sie ist klein, sie bewegt sich gut, sie holt viele Bälle“, berichtete Kerber über ihre Erfahrungen aus dem bisher einzigen siegreichen Vergleich mit der US-Amerikanerin. „Ich muss das Heft in die Hand nehmen.“

Nach ihrer gelungenen Wimbledon-Premiere als Titelverteidigerin wirkte Kerber gelöst. Die Aufregung hatte ihr den Zweitrunden-Einzug erschwert, als sie erstmals nach dem geschichtsträchtigen 14. Juli 2018 wieder den berühmten Londoner Centre Court betrat. Dass Herzogin Kate unter den Zuschauern war, war nur ein Aspekt, der sie an den Final-Coup über Serena Williams zurückblicken ließ. Die deutsche Nummer eins ballte nach 81 Minuten die Hand zur Faust, auf der Tribüne klatschten sich Mutter Beata und Trainer Rainer Schüttler ab.

Die frühere Titelträgerin Maria Scharapowa hat dagegen ihr Erstrundenmatch aufgegeben. Die Russin, die 2004 auf dem heiligen Rasen triumphiert hatte, beendete die Partie gegen die Französin Pauline Parmentier beim Stand von 6:4, 6:7 (4:7), 0:5 wegen Schmerzen im rechten Arm. Im zweiten Satz hatte Scharapowa bereits 5:2 geführt und wie die Siegerin ausgesehen.

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