Tennis Federer steht nach magischer Nacht im Halbfinale

London · Nach einer wieder mal magischen Nacht in London lüftete Roger Federer schmunzelnd das Geheimnis seiner scheinbar ewigen Jugend. „Ich fühle mich gut. Ich fühle mich jung. Aber ich glaube, das ist der Haarschnitt“, scherzte der 38-Jährige, nachdem er soeben Novak Djokovic zum ersten Mal seit vier Jahren besiegt und damit einmal mehr das Halbfinale der ATP-Finals erreicht hatte.

Das 6:4, 6:3 war nicht nur ein einfacher Zweisatzsieg, es war eine Machtdemonstration des Maestros.

Und es war mal wieder einer dieser Abende, an denen Federer absolut nicht aussieht wie ein Tennisspieler auf der Zielgeraden seiner Laufbahn. Der Schweizer schwebte leichtfüßig über den Platz, servierte krachend und präzise, spielte varian­tenreich und beinahe ohne leichte Fehler, dominierte die Partie vom ersten bis zum letzten Ballwechsel. „Das war definitiv gut heute“, bilanzierte er nüchtern. „Er war in allen Belangen der bessere Spieler“, stellte Djokovic anerkenned fest.

Federers Coup im 49. Duell mit seinem Dauerrivalen war exakt geplant. Eineinhalb Stunden habe er mit seinem Team zusammengesessen und alle Szenarien für das Match durchgespielt, erzählte der Rekord-Grand-Slam-Sieger. Die elektrisierende Atmosphäre in der imposanten O2-Arena, mit einem Publikum, das sich wie immer klar auf die Seite seines Lieblings Federer schlug, tat ihr Übriges. „Es war magisch“, schwärmte Federer.

Durch seinen Erfolg buchte er zum 16. Mal im 17. Anlauf einen Platz in der K.o.-Runde des Turniers der acht Saisonbesten. Außerdem glückte ihm die Revanche für die schmerzhafte Pleite im diesjährigen Wimbledon-Finale gegen Djokovic. Was denn der Unterschied zu dem Auftritt im Juli gewesen sei, wurde Federer gefragt: „Dass ich diesmal den Matchball verwandelt habe.“

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