Tennis Der Auftakt-Krimi dient Zverev als Mutmacher

New York · Der Hamburger steht bei den US Open in der zweiten Runde. Das Selbstvertrauen wächst wieder. Auch Wunderkind Gauff ist weiter.

 Der Hamburger Alexander Zverev zeigte in der erste Runde der US Open durchaus ansteigende Form – und feierte einen Fünf-Satz-Sieg.

Der Hamburger Alexander Zverev zeigte in der erste Runde der US Open durchaus ansteigende Form – und feierte einen Fünf-Satz-Sieg.

Foto: dpa/Kevin Hagen

Manchmal hilft der einfache Blick zurück, um positiver nach vorne zu sehen. Unbekümmert und ohne Druck schickte sich Alexander Zverev 2017 an, die Tenniswelt aus den Angeln zu heben. Auch Frances Tiafoe war damals schon ein aufstrebendes Talent, doch Zverev bezwang den US-Amerikaner sowohl bei den Australian Open als auch in Wimbledon glatt in drei Sätzen. Nun, zwei Jahre später, trifft Zverev bei den US Open wieder auf Tiafoe – die Voraussetzungen sind aber gänzlich anders.

Den unbeschwerten Jungspund Zverev gab es schon länger nicht mehr zu sehen, zuletzt zu oft den hadernden Zweifler. Vor seinem Zweitrunden-Match an diesem Donnerstag in New York lebt beim 22-Jährigen aber zumindest wieder die Hoffnung, dass die Zeiten der Zweifel der Vergangenheit angehören. Denn Zverevs Achterbahn-Krimi zum Auftakt des Grand Slams im Big Apple war trotz deutlicher Schwächen auch ein Mutmacher.

„Die Einstellung stimmt, und die Form kommt zurück“, sagte Tennis-Idol Boris Becker nach Zverevs mühevollem 6:1, 6:3, 3:6, 4:6, 6:2 gegen den Moldauer Radu Albot. In den ersten beiden Sätzen zeigte der Weltranglisten-Sechste nach den vielen Enttäuschungen der vergangenen Wochen wieder einmal sein großes Potenzial. „Das war teilweise Weltklasse“, lobte Becker.

Dominant war da das Spiel von der Grundlinie, positiv die Körpersprache – und stark die Nerven nach dem unerklärlichen Einbruch, der an die schwachen Auftritte im Vorfeld erinnerte. „Das wird mir im Turnier sehr helfen“, sagte Zverev aber und nannte als Schlüssel des Aufschwungs ausgerechnet das Symbol der Krise der vergangenen Wochen. „Ich habe ein bisschen mehr Selbstvertrauen in meinen zweiten Aufschlag“, erklärte der Hamburger.

Dass er gegen Albot dann doch noch zittern musste, sei „bei mir schon ein bisschen normal“, sagte Zverev und scherzte: „Ich muss lernen, dass ich auch in drei Sätzen gewinnen kann und nicht jedes Mal in fünf.“ Zumindest wie er locker in drei Sätzen gegen Tiafoe gewinnt, weiß Zverev ja schon. „Ich kenne ihn seit der Jugend“, sagte er über seinen ein Jahr jüngeren Gegner am Donnerstag, in vier Duellen hatte er drei Mal die Nase vorne: „Das wird ein interessantes Match.“

Wunderkind“ Cori Gauff hat bei den US Open die zweite Runde erreicht. Gegen die 18-jährige Russin Anastasia Potapowa setzte sich Gauff mit 3:6, 6:2, 6:4 durch. Die erst 15-jährige US-Amerikanerin hatte für das Grand-Slam-Turnier in New York eine Wildcard erhalten. In Wimbledon war Gauff unerwartet bis ins Achtelfinale vorgestoßen.

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