Biathlon-WM Staffel-Medaillen hübschen die Bilanz auf

Antholz · Die deutschen Biathleten sind zum Abschluss der WM in Antholz in den Massenstarts chancenlos.

 Benedikt Doll, Arnd Peiffer, Philipp Horn und Erik Lesser (von links) freuen sich über die Bronzemedaille im Staffel-Wettbewerb.

Benedikt Doll, Arnd Peiffer, Philipp Horn und Erik Lesser (von links) freuen sich über die Bronzemedaille im Staffel-Wettbewerb.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Der ernüchternde Abschluss einer überwiegend erfreulichen WM verhagelte Denise Herrmann die Laune. „Das ärgert mich ungemein“, schimpfte die Biathletin, nachdem sie im Massenstart von Antholz nach sieben (!) Strafrunden nur den zwölften Platz erreicht hatte. „Die WM war sehr gut“, bilanzierte die 31-Jährige, die in Südtirol zwei Mal Silber gewonnen hatte, „aber wenn man sieht, was möglich gewesen wäre, wenn man am Schießstand besser gearbeitet hätte, dann ist das ärgerlich.“

Zwar verpassten auch die Männer im abschließenden Massenstart Edelmetall – Johannes Kühn wurde beim Sieg des norwegischen Ausnahmekönners Johannes Thingnes Bö als bester Deutscher Zehnter –, doch durften sich die Athleten des Deutschen Skiverbandes (DSV) trotzdem über eine erfolgreiche WM freuen. Bundestrainer Mark Kirchner hatte sich im Vorfeld „fünf bis sechs Medaillen“ gewünscht, am Ende sind es fünf geworden.

Herrmann (Verfolgung), Vanessa Hinz (Einzel), das Duo Franziska Preuß/Erik Lesser (Single Mixed) sowie die Frauen-Staffel holten Silber, das Männer-Quartett gewann Bronze. Vor allem die Frauen übertrafen die Erwartungen. Jedoch war es seit 1986 in Oslo erst die zweite WM (nach Nove Mesto 2013), die ohne deutschen Weltmeister oder deutsche Weltmeisterin endete.

Ausschlaggebend für den medaillenlosen Abschluss der Biathletinnen war vor allem das dritte Schießen. Herrmann war zu diesem als Mitglied der Spitzengruppe gekommen, handelte sich aber vier Strafrunden ein. Auch bei den Männern, die erstmals seit 2016 eine WM ohne Einzel-Medaille beendeten, haperte es wieder einmal am Schießstand.

Geschichte schrieb indes Marte Olsbu Röiseland: Die Norwegerin gewann im Massenstart vor Lokalmatadorin Dorothea Wierer ihre fünfte Goldmedaille in Antholz, als erste Athletin holte sie bei einer WM sieben Medaillen. „Es war einfach eine tolle WM“, sagte die 29-Jährige. Ihr Landsmann Bö holte vor Quentin Fillon Maillet und Verfolgungs-Weltmeister Emilien Jacquelin (beide Frankreich) sein erstes Einzelgold in Südtirol – zuvor hatte er schon mit der Mixed- und der Single-Mixed-Staffel triumphiert.

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