Schwimm-Weltmeister nach der DM Jetzt ist Planschen statt Bahnen ziehen angesagt

Berlin · Schwimm-Weltmeister Wellbrock und Köhler dominieren auch die deutschen Meisterschaften in Berlin. Berneburg holt zwei Mal Einzelbronze.

Florian Wellbrock ließ sich auf seiner weltmeisterlichen Ehrenrunde gern als deutscher Meister feiern. Nach Doppel-Gold in Südkorea dominierte der Freistilschwimmer die deutschen Meisterschaften in Berlin, wie auch seine mit WM-Gold und -Silber angereiste Freundin Sarah Köhler. „Ich habe mich schon darauf konzentriert, dass es einigermaßen schnell wird. Ich wollte mir hier keinen abbaden“, sagte der 21-jährige Wellbrock und freute sich schon auf die nahenden Ferien mit der Freundin. Einen Bogen um das Wasser machen die zwei auch da nicht, aber in Ägypten heißt es für Wellbrock in Pool und Meer „Planschen gehen und keine Bahnen schwimmen“.

Strapaziöse und überaus erfolgreiche Wochen liegen hinter dem neuen Traumpaar des deutschen Schwimmens. Die beiden setzten wie andere WM-Leistungsträger bei den Finals in Berlin die Akzente. Wellbrock siegte mit Riesenvorsprung über 1500, 800 und 400 Meter Freistil, Köhler gelang das gleiche. Über 200 Meter Brust sorgte der in die Weltspitze zurückgekehrte 2015er Weltmeister Marco Koch für einen ungefährdeten Sieg. „Das war ein schöner Saisonabschluss, jetzt geht es in die wohlverdiente Sommerpause“, sagte der 29-Jährige.

Der Termin der Finals gleich nach dem Saisonhöhepunkt war für die deutschen Schwimmer nicht optimal. Gejammert wurde nicht, im Reigen der anderen Sportarten wollten sich Wellbrock und Co. präsentieren. Und so kurz nach der WM war der Fokus gerade auf den Weltmeister in Freiwasser und Becken groß. Autogramme, Fotos, ein Auftritt im „Sportstudio“ – gemeinsam mit seiner Freundin durfte sich der Magdeburger über emporgeschnellte Aufmerksamkeit freuen. „Das ist Bestätigung für harte Arbeit“, sagte Köhler. „Aber wir sind auch beide langsam ziemlich müde.“

Die deutschen Schwimmer dürfen jetzt kurz in den Ferienmodus schalten. Danach läuft der Olympia-Countdown weiter. Nach zwei Sommerspiel-Nullnummern ist die Chance auf Edelmetall in Tokio gestiegen. „Ich würde schon sagen, dass wir Medaillenkandidaten sind“, sagte Wellbrock, der als erster Schwimmer bei einer WM in Freiwasser und Becken siegte. Aber die Last liege „definitiv nicht“ nicht nur auf ihren Schultern, betonten Köhler und Wellbrock wie aus einem Mund. Koch, Franziska Hentke und Philip Heintz sind aussichtsreiche Kandidaten für Topplatzierungen.

Zwei Einzelmedaillen gingen auch ins Saarland. Jonathan Berneburg von der SSG Saar Max Ritter wurde am Schlusstag der DM Dritter über 50 Meter und 100 Meter Freistil. Berneburg war schon mit der 4x200-Meter-Freistil-Staffel mit Timo Sorgius, Daniel Kober und Christoph Fildebrandt Dritter geworden.

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