Biathlon Razzia bei Loginow überschattet WM-Abschluss

Antholz · Die Razzia beim russischen Sprint-Weltmeister Alexander Loginow hat das Finalwochenende der Biathlon-WM im italienischen Antholz überschattet. Am Samstagfrüh um 5.50 Uhr hatte eine Sondereinheit der Polizei auf Veranlassung der Bozener Staatsanwaltschaft das Hotelzimmers des früheren Epo-Dopers und des Teamkollegen Jewgeni Garanitschew durchsucht – gut neun Stunden vor dem Staffelrennen.

 Alexander Loginow holte bei der WM Gold im Sprint und Bronze in der Verfolgung.

Alexander Loginow holte bei der WM Gold im Sprint und Bronze in der Verfolgung.

Foto: dpa/Stefan Adelsberger

Das Vorgehen sei laut Staatsanwaltschaft gedeckt durch den Artikel 586 des Strafgesetzbuches: Verwendung oder Verabreichung von Dopingmitteln. Die beiden Russen wurden im Schlaf überrascht, mussten während der Durchsuchung in Unterhosen auf den Betten sitzen bleiben. Neben Loginows Laptop und Handy wurden auch Vitamin-Präparate und Cremes beschlagnahmt. Zudem musste der 28-Jährige alle Passwörter für sämtliche Apps wie Whatsapp und E-Mail-Konten offen legen.

„Ich bin wahrscheinlich der am meisten getestete Athlet der Welt und werde behandelt wie ein Schwerverbrecher“, sagte Loginow, der dennoch in der Staffel lief und mit dem Team hinter Frankreich, Norwegen und Deutschland Vierter wurde. Einige Zuschauer buhten ihn lautstark vor und während des Rennens aus. Am Sonntag verzichtete er aufgrund der Umstände auf den Start im Massenstart.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort