Radsport Tour de France nicht ohne Fans

Paris · Eine „Geister-Tour“ ist definitiv vom Tisch, aber eine Verschiebung möglich.

Die Tour de France findet in diesem Jahr nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Entsprechenden Gedankenspielen, die jüngst Frankreichs Sportministerin Roxana Maracineanu aufgeworfen hatte, erteilte Tourchef Christian Prudhomme am Donnerstag eine Absage. In der Diskussion sei vielmehr eine Verschiebung des Rennens. Noch wollen die Veranstalter aber am Starttermin 27. Juni in Nizza festhalten, als Deadline für eine Entscheidung hat sich der Veranstalter ASO den 15. Mai gesetzt.

„Im Namen Tour de France ist das wichtigste Wort Frankreich. Die Gesundheitssituation im Land ist das, was zählt. Ich möchte, dass die Tour de France im Sommer stattfindet – und zwar nicht im Interesse der Tour. Findet sie nicht statt, bedeutet es, dass das Land in einer katastrophalen Situation ist“, sagte Prudhomme dem Internetportal „Sports-Auvergne.fr“.

Für die Teams wäre eine Austragung des Prestige-Rennens extrem wichtig. „Sofern die Tour stattfindet, kommen wir mit einem blauen Auge davon. Die Tour ist das wichtigste Event im Jahr, nicht nur für uns, auch für unsere Sponsoren. Wenn das stattfindet, kann man über alles andere großzügig hinwegschauen“, sagte Ralph Denk als Teamchef des deutschen Rennstalls Bora-hansgrohe.

Am Mittwoch hatte der Radsport-Weltverband in einem Krisengespräch mit den Teams und den Veranstaltern entschieden, die Saison bis zum 1. Juni auszusetzen. Der eigentliche Tour-Härtetest Criterium du Dauphiné in Frankreich wurde abgesagt. Die 72. Auflage der Dauphiné war für den Zeitraum von 31. Mai bis 7. Juni angesetzt.