Radsport Ackermann und Martin favorisiert

Spremberg · Die deutsche Radsport-Meisterschaft ist nicht für alle ein Formtest für die Tour.

Pascal Ackermann hätte es locker verkraften können. „Wenn’s keine gibt, dann behalte ich das Trikot eben noch ein Jahr“, sagte der amtierende deutsche Meister im Mai scherzhaft, als die Suche nach einem Ausrichter der Straßenrad-Titelkämpfe noch erfolglos im Gange war und sogar eine peinliche Absage im Raum stand.

Weil letztlich Spremberg für die Zeitfahrwettbewerbe an diesem Freitag und der Sachsenring für die Straßenrennen zwei Tage später einsprangen, blieb diese Schmach dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) erspart. „Unser Dank gilt den Ausrichtern“, sagt BDR-Vizepräsident Erik Weispfennig, der auf „spannende“ Rennen hofft. Bei den Frauen gilt die Völklingerin Lisa Klein als aussichtsreiche Medaillenkandidatin.

Wie immer ist die DM bei den Männern die letzte Standortbestimmung vor der Tour de France, die am 6. Juli in Brüssel beginnt. Und ob bei der 106. Auflage das deutsche Meistertrikot zu sehen sein wird, darauf hat Titelverteidiger Ackermann großen Einfluss. Sein Team Bora-hansgrohe reist zwar ohne Tour-Kapitän Emanuel Buchmann an, der direkt aus dem Höhentrainingslager nach Brüssel reist, verfügt aber über die stärkste Gruppe.

Senkrechtstarter Ackermann ist auf den 180,6 Kilometern über die Motorrad-WM-Strecke und auf Teilen des alten Sachsenring-Kurses der größte Sieganwärter, die Tour fährt der Pfälzer nach seinem beeindruckenden Giro d’Italia allerdings nicht. Damit wäre bei einer Titelverteidigung auch das markante Trikot auf Frankreichs Straßen nicht vertreten. Katusha-Profi Nils Politt, ebenfalls ein Siegkandidat, wird derweil an diesem Freitag in Spremberg versuchen, Abonnement-Meister Tony Martin im Kampf gegen die Uhr zu entthronen.

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