Reit-EM in Rotterdam Phänomen Werth stellt die Springreiter in den Schatten

Rotterdam · Dressurreiterin gewinnt ihre 20. EM-Goldmedaille.

 Dressurreiterin Isabell Werth feiert ihre drei Goldmedaillen im Stall.

Dressurreiterin Isabell Werth feiert ihre drei Goldmedaillen im Stall.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Die dominierende Reiterin der EM war mit ihren drei Goldmedaillen längst daheim in Rheinberg, als die Springreiter am Sonntag leer ausgingen. Isabell Werth beherrschte die EM-Woche in Rotterdam und setzte ihre Siegesserie auch in der Kür fort. Im Springen sorgte nach Team-Silber Simone Blum für das beste Ergebniss im Einzel und kam am Sonntag auf Rang vier. Die 30 Jahre alte Weltmeisterin aus dem bayrischen Zolling ritt mit ihrer Stute Alice in den zwei schweren Runden vom achten Platz aus vor, verpasste aber durch einen Abwurf Bronze. Europameister wurde der Schweizer Martin Fuchs mit Clooney vor dem Briten Ben Maher mit Explosion und dem Belgier Jos Verlooy mit Igor.

Die beherrschende Person war Isabell Werth, die am Samstag ihre 20. EM-Goldmedaille gewonnen hatte. Bei der Siegerehrung ließ Isabell Werth den Champagner spritzen und machte die Konkurrenz auch auf dem Podium nass. Vergnügt feierte die Dressurkönigin im Stadion ihre dritte Goldmedaille bei der EM in Rotterdam, ehe es im Stall weiterging – und Werths Siegerstute Bella Rose Möhren als Belohnung für ihre Meisterleistung erhielt.

Werth ist ein Phänomen. Vor 30 Jahren gewann die Dressurreiterin ihr erstes EM-Gold und feierte nun die EM-Titel 18, 19, und 20. Manchmal macht es den Eindruck, als genieße die 50-Jährige die Erfolge noch mehr als früher. „Ich bin einfach nur super-glücklich“, kommentierte die Seriensiegerin. Schon bei der letzten Lektion ihres Rittes hatte das begeisterte Publikum am Samstagnachmittag im Takt mitgeklatscht. Sogar die Niederländer, die einige Jahre mit Anky van Grunsven die schärfste Konkurrenz stellten, feierten eine fantastische Kür.

Und sie erlebten deren erneuten Sieg nach einer deutschen Meisterschaft mit europäischen Gästen. Denn Werth gewann vor Dorothee Schneider aus Framersheim mit Showtime und Jessica von Bredow-Werndl aus Tuntenhausen mit Dalera. „Mit diesen Damen verreist man gerne“, witzelte Verbandspräsident Breido Graf zu Rantzau.

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