Leichtathletik „Koko“ stellt nächsten Rekord auf

Birmingham · Deutscher Lauf-Star Klosterhalfen feiert Sieg bei Diamond League in Birmingham.

 Konstanze „Koko“ Klosterhalfen ist weiterhin in Topform.

Konstanze „Koko“ Klosterhalfen ist weiterhin in Topform.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Konstanze Klosterhalfen pustete im Ziel kräftig durch, stützte sich mit den Händen auf den Knien ab und winkte dann nur kurz in die TV-Kameras – der Jubel der Ausnahmeläuferin über ihren nächsten deutschen Rekord, den dritten binnen sieben Wochen, fiel verhalten aus. Doch die Leistung der 22-Jährigen zwei Wochen nach ihrem Traumlauf von Berlin war umso beeindruckender.

Beim Diamond-League-Meeting der Leichtathleten in Birmingham rannte Klosterhalfen die Meile in 4:21,11 Minuten und blieb damit 48 Hundertstelsekunden unter der alten Bestmarke von Ulrike Bruns (4:21,59 Minuten) aus dem Jahr 1985. In der Halle hält die Leverkusenerin, die in den USA lebt und trainiert, bereits seit dem Winter den Rekord (4:19,98) über diese Strecke, die nicht regelmäßig im Programm der großen Meetings ist.

„Es war windig da draußen, aber ich bin trotzdem eine gute Zeit gelaufen und überglücklich“, sagte „Koko“, die auf den letzten 800 Metern nicht mehr von Tempomacherinnen unterstützt wurde: „Ich musste im Wind viel Kraft einsetzen.“ Der Sieg sei „unglaublich“ und „die perfekte Vorbereitung“ auf die anstehenden Weltmeisterschaften.

Nach ihrem spektakulären Auftritt bei den deutschen Meisterschaften in Berlin, wo Klosterhalfen im Alleingang den deutschen Rekord über 5000 Meter um rund 15 Sekunden auf 14:26,76 Minuten verbessert hatte, zog sie sich zur Vorbereitung auf die WM in Doha/Katar (27. September bis 6. Oktober) zuletzt in ein Höhentrainingslager im US-Bundesstaat Utah zurück. Nach den Einheiten in Park City präsentierte sie sich in Birmingham nun weiter in Topform. „Jetzt kehren wir zum Höhentraining nach St. Moritz zurück und bereiten uns auf die WM vor“, sagte Klosterhalfen.

Ein Dreivierteljahr nach ihrem Wechsel nach Portland ins Oregon Project des Sportartikel-Giganten Nike, wo sie unter Trainer Pete Julian arbeitet, gehen Klosterhalfens Leistungen weiter durch die Decke. „Das Training ist nicht nur intensiver, sondern auch schlauer strukturiert. Es geht den Trainern um jedes Detail. Ziel ist, wirklich alles zu verbessern“, sagte Klosterhalfen, die noch nicht weiß, auf welche Strecke sie in Doha ihren Fokus legen wird. Die 3000 Meter, derzeit wohl ihre Idealstrecke, auf der sie Ende Juni ebenfalls den deutschen Rekord verbessert hat, sind nicht im Programm, die Wahl muss zwischen 1500 und 5000 Meter fallen.

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