Neue Bestmarke Kenianer Kelvin Kiptum läuft Marathon-Weltrekord in Chicago

Eigentlich gilt Berlin als Weltrekordstrecke und Eliud Kipchoge als der Mann, der eine Bestmarke aufstellen kann. Doch jetzt hat Kelvin Kiptum in Chicago gezeigt, dass diese vermeintlichen Weisheiten nicht mehr gelten.

Kelvin Kiptum (Archivfoto)

Foto: IMAGO/USA TODAY Network/Peter van den Berg

Kelvin Kiptum hat den Chicago-Marathon in Weltrekord-Zeit gewonnen. Der 23-jährige Kenianer siegte am Sonntag in 2:00:35 Stunden und lag damit deutlich unter der bisherigen Bestmarke. Als erster Mensch lief er bei einem offiziellen Marathon zudem unter 2:01:00 Stunden. Der bisherige Weltrekordhalter Eliud Kipchoge hatte im vergangenen Jahr in Berlin 2:01:09 Stunden für die 42,195 Kilometer lange Strecke benötigt. In diesem Jahr siegte der 38 Jahre alte Kipchoge in Berlin erneut, blieb dabei aber klar unter seiner Spitzenzeit. Kiptum, der sich dem Weltrekord schon in London angenähert hatte, bestritt erst seinen insgesamt dritten Marathon.

In Valencia hatte Kiptum im Dezember 2022 einen inoffiziellen Debüt-Weltrekord von 2:01:53 Stunden hingezaubert, dann gewann er sensationell den London-Marathon in 2:01:25 Stunden und kam dort bereits bis auf 16 Sekunden an die Berlin-Zeit von Kipchoge heran.
Der Wunderläufer hatte damals schon angekündigt, dass er den Weltrekord angreifen möchte. Nun hat er den Gipfel seiner noch jungen Marathon-Karriere schon erreicht.

Nach Kiptums phänomenaler Vorstellung sind binnen zwei Wochen beide Marathon-Weltrekorde gefallen. Vor 14 Tagen war die Äthiopierin Tigst Assefa auf der Strecke in Berlin zu einem Fabel-Weltrekord bei den Frauen gelaufen. Die 29-Jährige hatte 2:11:53 Stunden für den schnellen Kurs in der deutschen Hauptstadt benötigt und war damit mehr als zwei Minuten unter der bisherigen Bestmarke geblieben.

In Chicago ließ Kiptum, der für die erste Hälfte der Strecke 1:00:48 Stunden benötigte, der Konkurrenz keinerlei Chance. Sein Landsmann Benson Kipruto kam in 2:04:02 Stunden ins Ziel - satte 3:27 Minuten hinter dem umjubelten Sieger. Dritter wurde der Belgier Bashir Abdi (+3:57 Minuten).

Bei den Frauen siegte Sifan Hassan aus den Niederlanden ebenfalls in einer Top-Zeit. In 2:13:44 Stunden stellte die 30-Jährige einen neuen Streckenrekord für Chicago auf und beeindruckte mit der zweitschnellsten jemals gelaufenen Zeit bei den Frauen. Wie Kiptum ist auch Hassan Marathon-Anfängerin, für sie war der Auftritt in den USA erst der zweite offizielle Lauf über diese Distanz.

(dpa)