Leichtathletik-WM Holzdeppe will wieder hoch hinaus

Doha · Zweibrücker Stabhochspringer hat aus dem schmerzhaften Auftritt bei der Heim-EM 2018 gelernt.

 Raphael Holzdeppe will bei der Weltmeisterschaft in Doha unter die besten Fünf.

Raphael Holzdeppe will bei der Weltmeisterschaft in Doha unter die besten Fünf.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Im WM-Finale 2017 ohne gültigen Versuch, bei der Heim-EM in Berlin 2018 in der Qualifikation gescheitert – doch bei den anstehenden Weltmeisterschaften in Doha will Raphael Holzdeppe wieder hoch hinaus. „Ich möchte definitiv in die Top Fünf springen. Das ist bei der derzeitigen Leistungsdichte schon schwer. Von der Form her ist das aber definitiv möglich“, sagt der ehemalige Stabhochsprung-Weltmeister vor der Qualifikation an diesem Samstag (16.30 Uhr): „Ob es dann zu einer Medaille reicht, muss man sehen. Wenn mir ein ast­reiner Wettkampf gelingt, ist auch das möglich“, glaubt Holzdeppe.

Aus dem enttäuschenden Abschneiden bei der Heim-EM hat der Athlet des LAZ Zweibrücken seine Schlüsse gezogen. Der 29-Jährige stellte seine Ernährung um, zudem gibt es ein neues Dehn- und Aufwärmprogramm. „Es hat mir zu denken gegeben, dass ich 2018 in Topform war und mich aus dem Nichts verletzt habe“, sagt er. Seitdem stehen nur noch Lebensmittel ohne industriellen Zucker auf dem Speiseplan. „Das war am Anfang schwer. Ich musste erst mal im Supermarkt herausfinden, was ich essen konnte“, erzählt Holzdeppe: „Aber verzichten muss ich auf nichts. Ich habe schon vorher kaum Süßigkeiten zu mir genommen.“

An Weltmeisterschaften hat Holzdeppe bis auf die Auflage vor zwei Jahren in London ohnehin gute Erinnerungen: 2013 krönte er sich als erster Deutscher in dieser Disziplin zum Champion, zwei Jahre später gab es Silber. In dieser Saison ging es bisher über 5,80 Meter. „Für mich ist die Hauptsache, dass ich zur WM in Topform bin“, sagt er.

In einem möglichen Finale am Dienstag wäre Holzdeppe Außenseiter. Zu stark ist die Konkurrenz, vielleicht ist das Niveau so hoch wie nie. In Titelverteidiger Sam Kendricks (USA/6,06), Vize-Weltmeister Piotr Lisek (Polen/6,02) und Europameister Armand Duplantis (Schweden/6,00) sprangen in diesem Jahr drei Athleten über die Sechs-Meter-Marke. Und mit Weltrekordler Renaud Lavillenie (Frankreich) ist ohnehin immer zu rechnen.

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