Die Höhepunkte in Doha Das waren die Tops und Flops der Leichtathletik-WM

Was von den Wettkämpfen in Doha hängenbleibt.

Tops:

Dabo und Busby: Sie sorgten gleich am ersten Tag für den ersten „Herzensmoment“ der WM. Im Vorlauf über 5000 Meter schleppte der hoffnungslos abgeschlagene Braima Suncar Dabo aus Guinea-Bissau seinen völlig entkräfteten Kontrahenten Jonathan Busby fast eine ganze Runde lang bis ins Ziel. Busby wurde sogar als Erster über die Ziellinie geschoben. Dass die IAAF ihn dann später regelkonform, aber ziemlich herzlos disqualifizierte, passte irgendwie zu einer WM, die dem Weltverband sicherlich nicht viele Sympathien bescherte.

Mütter: Shelly-Ann Fraser-Pryce, Allison Felix, Christina Schwanitz und Geherin Liu Hong: Mit eindrucksvollen Leistungen meldeten sich gleich mehrere Topathletinnen nach einer Schwangerschaft auf der WM-Bühne zurück. Doch sie alle berichteten von vielen Zweifeln und Problemen nach der Geburt ihrer Kinder. Sie überwanden die Hindernisse. „Daran sollen sich auch viele andere Mütter ein Beispiel nehmen, die sagen, weil ich ein Kind habe, kann ich nicht arbeiten, eine Führungsposition übernehmen. Das ist Blödsinn“, sagte Schwanitz.

Ergebnisse: Diese hoch umstrittene WM hat von den reinen Zahlen her großartige Leistungen hervorgebracht. Im Kugelstoßen der Männer herrschte ein unglaubliches Niveau, die Frauen beeindruckten unter anderem über 400 Meter, 400 Meter Hürden (Weltrekord), 1500 Meter und im Hochsprung.

Flops:

Christian Coleman: Dass der achtmalige Olympiasieger Usain Bolt nicht zu ersetzen sein würde, war klar. Aber musste dann ausgerechnet Christian Coleman die 100 Meter gewinnen? Der 23-Jährige verpasste innerhalb eines Jahres drei Dopingtests und wurde alleine wegen eines nur sehr gut bezahlten Anwälten bekannten Passus im Regelwerk nicht gesperrt. Er gewann vor Justin Gatlin, zweimal wegen Dopings gesperrt. Ein bisschen mehr Hoffnung macht da schon 200-Meter-Sieger Noah Lyles, der Charisma mitbringt.

Startblockkameras: Ja, die Leichtathletik braucht Innovationen. Aber so was? Kameras, die beim Start nicht nur in die Gesichter der Athleten filmen, sondern auch andere Aufnahmen machen? Die Athletinnen beschwerten sich zurecht darüber, dass sie in der knappen Sportbekleidung über die Linsen steigen mussten. Es kam letztlich zu einer Einigung.

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