Laura Dahlmeier auf Schalke Das letzte Rennen der Biathlon-Königin

Gelsenkirchen · Laura Dahlmeier bestreitet bei der World Team Challenge auf Schalke an diesem Samstag ihr Abschiedsrennen.

 Ein früher mehr als vertrautes Bild: Laura Dahlmeier jubelt nach einem ihrer zahllosen Siege. Am Samstag verabschiedet sich die siebenmalige Weltmeisterin endgültig aus der Biathlon-Loipe.

Ein früher mehr als vertrautes Bild: Laura Dahlmeier jubelt nach einem ihrer zahllosen Siege. Am Samstag verabschiedet sich die siebenmalige Weltmeisterin endgültig aus der Biathlon-Loipe.

Foto: dpa/Martin Schutt

Noch einmal eine große Show? Vielleicht sogar ein Sieg? Bei ihrem sportlichen Abschied von der Biathlon-Bühne liebäugelt „Frührentnerin“ Laura Dahlmeier mit einem perfekten letzten Rennen. „Sobald ich natürlich meine Startnummer anhabe, gebe ich Gas“, versichert die Doppel-Olympiasiegerin, ehe sie bei der diesjährigen World Team Challenge im Stadion auf Schalke ein letztes Mal in die Loipe geht.

Bei der 18. Auflage des Show-Events in der Gelsenkirchener Fußballarena geht die 26-Jährige an diesem Samstag (18.15 Uhr/ZDF) mit Philipp Nawrath (26/Ruhpolding) an den Start, nachdem der zweimalige Weltmeister Erik Lesser erkrankt absagen musste. Wirklich weg wird die Biathlon-Königin aber auch danach nicht sein. Beim Weltcup in Frankreich hatte Dahlmeier vor Weihnachten ihr TV-Debüt im ZDF gegeben, bei dem sie in der ersten Saison nach einer von ihr geprägten Ära zum Expertenteam zählt.

Nun wird mit viel Wohlwollen noch einmal auf ihre Leistung geschaut. „Ich werde mein Bestes geben, um ein perfektes letztes Rennen zu laufen. Zwingend gewinnen muss ich nicht, es ist schon großartig, dabei zu sein“, sagte sie. Rund 4000 Kubikmeter Schnee aus der Neusser Skihalle und mehr als 45 000 Zuschauer in der ausverkauften Arena sorgen für einen spektakulären Rahmen.

Der Trainingsaufwand ist wohl kaum mit dem in ihrer aktiven Laufbahn zu vergleichen. Aber konkurrenzfähig dürfte die Garmisch-Partenkirchenerin allemal sein. Erst im November hatte Dahlmeier, die in München ein Studium der Sportwissenschaften absolviert, für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) bei der Berglauf-WM teilgenommen. Im argentinischen Villa la Angostura bewältigte sie einen Höhenunterschied von mehr als 2000 Metern und belegte Platz 27.

Im Biathlon hatte sie in ihrer kurzen, aber umso erfolgreicheren Karriere alles gewonnen: zwei Mal olympisches Gold, sieben Weltmeisterschaften, einmal den Gesamtweltcup, zudem die Auszeichnung als Sportlerin des Jahres 2017. „Es war sicherlich nicht immer einfach, ich bin aber extrem dankbar, dass ich alles das erreichen durfte“, sagte Dahlmeier, die zum Ende ihrer Karriere immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte.

Auf Schalke, wo sie 2013 gewinnen konnte, bekommt sie es mit einem hochklassigen Teilnehmerfeld zu tun. Der Deutsche Skiverband (DSV), der sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen einen schwachen Saisonstart hinlegte, ist neben Dahlmeier und Doll mit Verfolgungsweltmeisterin Denise Herrmann und Benedikt Doll vertreten. Auch die Titelverteidiger Dorothea Wierer und Lukas Hofer aus Italien sind in diesem Jahr wieder dabei. Insgesamt gehen beim Nationen-Wettkampf zehn Teams an den Start, zunächst im Massenstart, dann in der Verfolgung. Die Frauen laufen zweimal vier Runden auf der 1,3 Kilometer langen Loipe, die Männer müssen jeweils fünf Runden absolvieren.

Sportlich gesehen hat das Event, für das keine Weltcup-Punkte vergeben werden, aber einen eher geringen Stellenwert. Die Show dient der Vermarktung der Sportart – und ist für die Athleten ein kleiner Vorgeschmack auf die Rennen in Oberhof (6. bis 12. Januar) sowie in Ruhpolding (13. bis 19. Januar). Nur Dahlmeier wird dann wieder zurück in die Zuschauerrolle rücken.

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