Starker Beginn, dann 0.2 verloren Hockey-Frauen verlieren EM-Finale gegen die Niederlande

Antwerpen · 0:2-Niederlage bedeutet die erste verpasste Chance zur Olympia-Qualifikation. Trainer ist enttäuscht, aber „unfassbar stolz“. Männer werden nur Vierter.

  Lange Gesichter gab es bei den deutschen Spielerinnen nach der 0:2-Finalpleite gegen die Niederlande bei der Europameisterschaft in Antwerpen.

Lange Gesichter gab es bei den deutschen Spielerinnen nach der 0:2-Finalpleite gegen die Niederlande bei der Europameisterschaft in Antwerpen.

Foto: AP/Virginia Mayo

Kein Gold, kein Direktticket für Olympia: Die deutschen Hockey-Frauen sind bei der EM in Antwerpen knapp am großen Triumph vorbeigeschrammt. Das Team von Bundestrainer Xavier Reckinger verlor das Finale gegen den Favoriten Niederlande mit 0:2 (0:1) und verpasste damit auch die erste Chance zur Qualifikation für die Sommerspiele 2020 in Tokio.

Obwohl sich Deutschland teuer verkaufte, muss die Mannschaft weiter auf den dritten EM-Titel nach 2007 und 2013 warten. Die Olympia-Teilnahme kann sich das Team in zwei Spielen im November in Mönchengladbach sichern. Die Chancen stehen gut, denn die Formkurve zeigt nach oben. Die deutschen Männer hatten tags zuvor Platz vier akzeptieren müssen, dürfen aber ebenfalls zu Hause um das Tokio-Ticket kämpfen.

„Obwohl ich wahnsinnig enttäuscht bin, bin ich auch unfassbar stolz. Wir kommen immer näher heran, das merke ich auch“, sagte Reckinger und betonte: „Die Schritte, die wir jetzt gemacht haben, sind unglaublich wichtig – diese Erfahrung, auch mal ins Finale zu kommen.“

Im sechsten Finalduell der Rivalen bei einer Europameisterschaft blieb das Team um Kapitänin Janne Müller-Wieland erstmals im Turnier ohne Treffer. Deutschland begann beherzt und setzte in der Anfangsphase den Gegner unter Druck. Nach zwei Strafecken für die Niederlande fiel aber das 0:1, Torhüterin Julia Sonntag war beim Stecher von Kelly Jonker (12.) chancenlos. Die beste Chance zum Ausgleich vor der Pause hatte Pia Märtens (27.). 40 Sekunden vor Schluss fiel das 0:2 durch Lidewij Welten (60.), Sonntag war da schon nicht mehr auf dem Feld.

Am Ende fehlte nicht viel, um die Niederlande endlich wieder einmal zu bezwingen, der letzte Sieg gegen Oranje liegt bereits acht Jahre zurück. Für den Deutschen Hockey-Bund (DHB) ist der zweite Platz dennoch ein Erfolg und das erste Edelmetall bei einem Großereignis seit Bronze bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro.

Das Männerteam von Bundestrainer Stefan Kermas schob hingegen Frust, erstmals blieb die Nationalmannschaft bei zwei aufeinanderfolgenden Europameisterschaften ohne Edelmetall. Auch die WM 2018 mit Rang fünf war wenig zufriedenstellend verlaufen. Nun setzte es im Spiel um Platz drei eine 0:4-Pleite gegen die Niederlande. Bis zur Olympia-Qualifikation muss die Mannschaft „knallharte Fehleranalyse betreiben, aber da sind die Jungs gut drin. Und dann müssen wir die Aufgabe, von der wir wohl erst Ende September wissen, wie sie heißt, mit einer Mischung aus Willen und Ruhe angehen“, sagte Kermas.

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