Einziger Deutscher bei den British Open Golf-Amateur Schmid startet ohne Angst

Portrush · Flüge buchen, Unterkunft suchen, Trainingszeiten reservieren – Matthias Schmid hatte vor seinem Debüt auf der großen Golfbühne alle Hände voll zu tun: „Als die Organisation auf Hochtouren lief, wurde mir der ganze Zirkus immer bewusster.

Dass ich teilnehmen darf, ist wirklich grandios.“

Schließlich schlägt der 21-Jährige ab diesem Donnerstag nicht bei irgendeinem Major ab, die British Open sind noch immer das prestigeträchtigste und älteste Turnier im Kalender. Der Youngster trifft auf 160 Jahre Tradition, auf die Superstars der Szene und einen höchst diffizilen Kurs – und das alles als Amateur. Aber Angst? Mitnichten.

Vielmehr präsentierte sich der Spieler des GC Herzogenaurach überraschend selbstbewusst. „Ich möchte der beste Amateur sein oder den Cut überstehen“, sagte Schmid: „Das sind für mich annehmbare und realistische Ziele.“ Bester Deutscher wird er definitiv sein, schließlich vertritt nur er sein Land beim vierten Major der Saison. Weder Martin Kaymer noch Bernhard Langer konnten sich für das Turnier in Port­rush/Nordirland qualifizieren.

Zu Schmids großen Idolen zählen eher Tiger Woods und Rory McIlroy, mit denen er auch ganz gerne in „meinem Traumflight“ gespielt hätte. Letztlich wurden Richard Sterne und Romain Langasque in seine Spielgruppe gelost, was für einen Neuling wie ihn noch immer große Namen sind. Üblicherweise tingelt Schmid nämlich von einem kleineren Turnier zum nächsten, sein Ticket für „The Open“ erhielt er durch den Triumph bei der Europameisterschaft der Amateure. „Mehr als 200 Nachrichten“ habe er auf seinem Handy erhalten und zwei Tage für alle Antworten benötigt. „Alles schien surreal“, sagte Schmid, der laut Trainer Craig Miller ein Vorbild für andere sein kann. „Matti ist nicht nur ein richtig großartiger Golfer, sondern auch ein großartiger Typ.“

Mit vier Jahren stand Schmid bereits regelmäßig auf der Driving Range, als Jugendlicher spielte er im deutschen Nachwuchskader. Auch heute spielt er noch in der Bundesliga, wann immer er in der Heimat weilt. Das Rüstzeug für die Zukunft holte er sich aber in den USA. „College-Golf bietet gute Trainingsbedingungen und einzigartige Wettkampferfahrungen, auch die Vielzahl an unterschiedlichen Plätzen ist nicht zu unterschätzen“, erklärt der Student der University of Louisville und sagt: „Profi zu werden, ist mein Hauptziel.“

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