Nordische Kombination Frenzel bläst zum Angriff auf die Spitze

Kuusamo · Die Kombinierer bestreiten zum Auftakt im finnischen Kuusamo gleich drei Weltcup-Rennen. Der einstige Dominierer will wieder gewinnen.

 Eric Frenzel ist seit wenigen Tagen 31 Jahre alt, aber er hat noch ehrgeizige Ziel für seine Karriere als Nordischer Kombinierer.

Eric Frenzel ist seit wenigen Tagen 31 Jahre alt, aber er hat noch ehrgeizige Ziel für seine Karriere als Nordischer Kombinierer.

Foto: dpa/Jon Olav Nesvold

Vor dem Abflug in die finnische Kältekammer tankte Eric Frenzel noch einmal Kraft für den Angriff auf den Besten der Vorsaison, Jarl Magnus Riiber. Mit Ehefrau Laura und den Kindern Philipp, Leopold und Emma genoss der langjährige Dominator der Nordischen Kombination die letzten ruhigen Stunden vor dem Start in eine Saison, in der er zurück auf den Thron will. „Ich möchte noch mal angreifen und die ärgern, die zuletzt vor uns waren“, sagt Frenzel vor dem Weltcup-Auftakt im Winter-Wunderland Kuusamo am Freitag.

Temperaturen um minus 17 Grad werden am Wochenende am Polarkreis erwartet, für die Kombinierer keine unbekannte Herausforderung. Zumal Frenzel noch vor einer Woche zum Training vor Ort war. Vor allem an seiner Sprungtechnik feilte der deutsche Fahnenträger der Olympischen Winterspiele 2018. Schließlich will Frenzel, seit wenigen Tagen 31 Jahre alt, der Welt beweisen, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört.

Auf den ersten Blick könnte man genau das nämlich vermuten: Im vergangenen Winter gewann der Sachse erstmals seit 2010/2011 kein einziges Weltcup-Rennen. Zu stark war der Norweger Riiber, der vor allem auf der Schanze neue Maßstäbe setzte. Aber: Bei der WM in Seefeld holte Frenzel – durchaus überraschend – Gold im Einzel von der Großschanze sowie im Teamsprint. Er kann es also noch.

An Motivation fehlt es Frenzel folglich auch im kommenden Winter ohne Olympia oder WM nicht. „Ich möchte zeigen, dass wir aus der deutschen Mannschaft auch noch ein Wörtchen mitreden“, sagt Frenzel. Und weil er in der Loipe noch immer zu den Besten der Welt gehört, hat er im Sommer vor allem an seinem Sprung gearbeitet. „Ich habe etwas Neues ausprobiert. Da kein Großereignis ansteht, habe ich nicht viel zu verlieren“, sagt er.

Die ersten Erkenntnisse soll das Wochenende in Kuusamo bringen, gleich drei Wettkämpfe stehen im hohen Norden an. Ein guter Start wäre wichtig – auch mit Blick auf den Gesamtweltcup. Fünf Mal in Folge gewann Frenzel von 2013 bis 2017 die Kristallkugel – das ist Rekord. „Den Gesamtweltcup kann man schlecht planen. Aber natürlich ist es der Anspruch, da erfolgreich zu sein“, sagt Frenzel.

Bis zum finnischen Weltcup-Rekordsieger Hannu Manninen (48 Siege) fehlen Frenzel noch fünf Erfolge, auch das ist ein realistisches Ziel für diesen Winter. Und 2021 steht dann die Heim-WM in Oberstdorf an, bis dahin will Frenzel auf alle Fälle weitermachen. Zum alten Eisen gehört er schließlich noch lange nicht, und das will er beweisen. Nur wird ihm Riiber sicher nicht freiwillig die Bühne überlassen. Und die Kollegen aus der deutschen Mannschaft, Johannes Rydzek oder Vinzenz Geiger, sicherlich auch nicht. „Konkurrenz ist ja immer da“, sagt Frenzel entspannt: „Das hat mich noch nie gestört.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort