Eisschnellläufer begeistert Beckert holt WM-Bronze über die 10 000 Meter

Salt Lake City · Eisschnellläufer läuft bei Weltrekordrennen Bestzeit.

Die Rivalen wollte Patrick Beckert nach seinem Glanzrennen dann lieber doch nicht hautnah beobachten. Gemeinsam mit dem Physiotherapeuten setzte sich der Erfurter in einen Kabinengang des Utah Olympic Oval und schaute sich die 10 000-Meter-Rennen mit bangem Blick am Fernseher an. Als dann selbst der niederländische Topfavorit Patrick Roest im letzten Duell seine Zeit von 12:47,93 Minuten nicht knacken konnte, fiel eine Last von Beckerts Schultern: WM-Bronze war perfekt, der deutsche Rekord gleich um 4,83 Sekunden verbessert.

„Es war es nicht einfach, so lange zu warten“, schilderte Beckert die bangen Minuten nach seinem Husarenritt. Im schnellsten 10 000-Meter-Rennen der Eisschnelllauf-Geschichte hatte sich der außerhalb des Verbandssystems ohne Trainer und nur mit seinem Bruder Pedro trainierende Sportler seine Kräfte perfekt eingeteilt. Zum dritten Mal nach 2015 und 2017 sicherte sich der 29-Jährige in Salt Lake City WM-Bronze. Zugleich offerierte er im seit Jahren schwächelnden Verband einen Lichtblick: Drei Jahre hatte es keine Medaille mehr gegeben. Die Krönung seines exzellenten Rennens war die Schlussrunde, auf der er mit 29,04 Sekunden schnellster Mann des Finalfeldes war und selbst den kanadischen Weltmeister Graeme Fish toppte, der den Weltrekord in 12:33,86 Minuten um 2,44 Sekunden verbesserte.

Nico Ihle und Claudia Pechstein erkämpften ansprechende Platzierungen. Der 34 Jahre alte Chemnitzer Ihle wurde über 1000 Meter in 1:07,10 Minuten Siebter, Pechstein überzeugte mit Platz acht über 5000 Meter und unterbot in 6:55,01 Minuten zum ersten Mal diese Saison die 7-Minuten-Marke.

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