Langlauf-Event Tour de Ski ist für die Deutschen diesmal nur zweitrangig

Köln/Lenzerheide · Erstmals seit zwölf Jahren startet am Samstag das Langlauf-Event ohne deutschen Etappenort. Die Prioritäten im Lager des DSV liegen ohnehin woanders.

  Für Langlauf-Bundestrainer Peter Schlickenrieder ist die Tour de Ski nur Leistungstest.

Für Langlauf-Bundestrainer Peter Schlickenrieder ist die Tour de Ski nur Leistungstest.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Ganz unbeschadet haben die deutschen Langläufer die Weihnachtsfeiertage nicht überstanden. „Valentin Mättig hat die Erkältung erwischt, das ist schade“, sagte Teamchef Peter Schlickenrieder vor dem Start der 14. Tour de Ski an diesem Samstag in Lenzerheide/Schweiz. Das traditionsreiche Mehrtagesrennen steht auf der Prioritätenliste des Deutschen Skiverbandes (DSV) in dieser Saison aber ohnehin nicht ganz oben – und das, obwohl weder eine Weltmeisterschaft noch Olympische Winterspiele anstehen.

„Der sportliche Höhepunkt sind die skandinavischen Weltcups im März in Lahti, Drammen und Oslo, weil die zur gleichen Zeit stattfinden wie die Heim-WM 2021 in Oberstdorf“, sagte Schlickenrieder. Auch der Weltcup Ende Januar in der bayerischen Marktgemeinde, der als Generalprobe für das Großereignis ein Jahr später dient, genießt bei den deutschen Langläufern ein höheres Ansehen. Zumal erstmals seit zwölf Jahren kein deutscher Etappenort Teil der Tour de Ski ist. „Es ist, wie es ist. Für uns ist wichtig, dass Oberstdorf als eines der Langlaufzentren neben Oberwiesenthal und Oberhof jedes Jahr im Kalender ist“, sagte Schlickenrieder. Dass der Ort nicht binnen weniger Wochen zwei Weltcups ausrichten könne, „macht ja auch Sinn“.

Insgesamt jeweils sieben Rennen stehen für Frauen und Männer bei der diesjährigen Tour de Ski auf dem Programm, fünf Mal über die Distanz, zwei Mal als Sprint. Nach zwei Tagen in Lenzerheide geht es nach Italien, wo zunächst an Silvester und Neujahr in Toblach gelaufen wird, ehe danach das finale Wochenende in Val di Fiemme auf die Athleten wartet. Die traditionelle Plackerei am Schlusstag hinauf zur Alpe Cermis wird erstmals als Massenstart ausgetragen.

Im deutschen Lager liegt der Fokus auf der Weiterentwicklung. „Wir wollen die tollen Ergebnisse von Davos, etwa den zehnten Platz von Jonas Dobler, wiederholen. Es wäre gut, das zu bestätigen“, sagte Bundestrainer Schlickenrieder. Mit dem Kampf um den Gesamtsieg dürften die DSV-Läufer aber nichts zu tun haben. Das zwölfköpfige DSV-Aufgebot führen die im Gesamt-Weltcup am besten platzierten Athleten an: Victoria Carl (Zella-Mehlis/24. Rang) und Lucas Bögl (Gaißach/34.). Bei den Herren geht Johannes Hösflot Kläbo aus Norwegen als Favorit ins Rennen. Bei den Frauen führt der Sieg nur über seine Landsfrau Therese Johaug.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort