Biathlon-Weltcup in Oberhof Peiffer glänzt in der Windlotterie

Oberhof · Deutsche Biathleten starten stark ins neue Jahr und holen beim Weltcup in Oberhof vier Podestplätze.

Mit kräftigen Stockschüben stürmte Arnd Peiffer dem Ziel entgegen, getragen vom Jubel im Oberhofer Biathlon-Tollhaus saugte er sich immer weiter an Simon Desthieux heran – und mit einem langen Ausfallschritt schnappte der Olympiasieger dem Franzosen tatsächlich noch den zweiten Platz im Massenstart weg. Mit stahlharten Nerven in der Windlotterie setzte Peiffer zum Abschluss des Heimweltcups das Highlight für die deutschen Skijäger. "Ich habe gedacht: Angriff ist die beste Verteidigung", sagte Peiffer glücklich.

Insgesamt vier Podestplätze, drei davon bei den Männern, bewiesen im Thüringer Wald: Nach dem Saisonstart mit vielen Enttäuschungen kommen die deutschen Biathleten einen Monat vor der WM in Antholz (13. bis 23. Februar) immer besser in Fahrt. Beim Sieg des Franzosen Martin Fourcade (zwei Strafrunden) blieb Peiffer unter schwierigsten Bedingungen mit nur drei Schießfehlern eiskalt, dem 25-jährigen Philipp Horn (vier) gelang zudem als Sechster sein bestes Weltcup-Ergebnis. Zuvor hatten bereits Johannes Kühn im Sprint und die Männer-Staffel dritte Plätze verbucht.

Dazu feierte Denise Herrmann Rang zwei im Sprint und vergab im Massenstart beim letzten Schießen sogar eine weitere Podiumsplatzierung. Doch darüber ärgerte sich die Verfolgungs-Weltmeisterin nicht. "Heute ist es mir passiert, dass ich auf eine Scheibe ziele und die daneben fällt", scherzte sie nach ihrem guten fünften Platz: "Glück ist prinzipiell immer nötig, aber heute brauchte es noch ein bisschen mehr, es hat einen stellenweise fast schon weggefegt von der Matte. Ich bin auf jeden Fall voll zufrieden mit dem Wochenende", sagte Herrmann, die auch mit der Staffel auf Rang vier das Podium nur knapp verpasst hatte.

Einige arrivierte Athleten bereiten dennoch Sorgen. Simon Schempp (31) sucht weiter seine Form, im Massenstart landete der Olympia-Zweite auf Rang 27. Ex-Weltmeister Erik Lesser (31) flog gar aus dem Weltcup-Kader und verpasste auch in der Slowakei im zweitklassigen IBU-Cup Spitzenplätze, bei den Frauen präsentierte sich Staffel-Weltmeisterin Franziska Hildebrand (32) in erschreckender Form.

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