Tischtennis-Champions-League FCS will im Prestigeduell vorlegen

Saarbrücken · Champions-League-Halbfinale für Saarbrücker Tischtennis-Asse gegen Düsseldorf.

Patrick Franziska (links), Kapitän des 1. FC Saarbrücken, und Düsseldorfs Legende Timo Boll kennen sich in- und auswendig.

Patrick Franziska (links), Kapitän des 1. FC Saarbrücken, und Düsseldorfs Legende Timo Boll kennen sich in- und auswendig.

Foto: Thomas Wieck

Es gibt sie in jeder Sportart. Diese Spiele, die Sportler wie Fans nochmals mehr elektrisieren und aufgrund ihrer Historie besondere Brisanz in sich bergen. Im Fußball ist es Bayern gegen Dortmund, im Handball ist es Flensburg gegen Kiel. Im Tischtennis trifft das seit Jahren zweifellos auf die Begegnungen zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Borussia Düsseldorf zu. Nicht weniger als drei Finals in Meisterschaft, Pokal und Champions League haben sie seit Dezember 2020 gegeneinander bestritten. An diesem Sonntag (14 Uhr, Joachim-Deckarm-Halle) wird im Halbfinal-Hinspiel der Champions League das nächste Kapitel geschrieben.

„Die Spiele gegen Düsseldorf sind ein Prestigeduell“, sagt FCS-Teammanager Nicolas Barrois: „In dieser Saison steht es 1:1. Es wird wieder eine schwere Aufgabe für uns.“ Das Hinspiel in der Bundesliga hatte der Rekordmeister aus Düsseldorf nach einem harten Kampf mit 3:2 in Saarbrücken gewonnen, das Pokalfinale vor sechs Wochen ging jedoch überraschend mit 3:1 an den FCS. Mit dem Pokalsieg im Rücken geht der Vizemeister daher mit Selbstvertrauen in die Partie.

Vor der Kür am Sonntag wartet an diesem Freitag (19 Uhr, Joachim-Deckarm-Halle) noch die Pflicht in der Bundesliga gegen den TTC Neu-Ulm. Nach der Niederlage in Bad Königshofen will der FCS mit einem Heimsieg gegen den Tabellensiebten den vorentscheidenden Schritt Richtung Playoffs machen. Dabei wird auch FCS-Kapitän Patrick Franziska nach seiner Pause gegen Bad Königshofen wieder mit von der Partie sein.

Bei aller professionellen Vorbereitung auf die Bundesliga-Partie ist die Vorfreude auf die Champions League bereits spürbar. „Die Mannschaft und das ganze Saarland sind heiß auf dieses Spiel. Wir werden alles dafür tun, uns eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 3. März in Düsseldorf zu erarbeiten“, freut sich Franziska auf das Aufeinandertreffen mit dem Team um Superstar Timo Boll.

Der 40-jährige Boll wird nach seinem verletzungsbedingten Ausfall im Pokalfinale dieses Mal wieder an die Platte treten. Dies wird er in der seit Langem wieder einmal vollen Joachim-Deckarm-Halle tun, denn der FCS darf die Halle an diesem Wochenende unter 2G-Plus-Bedingungen mit bis zu 2000 Zuschauern endlich wieder voll auslasten.

„Wir wollen mit den Zuschauern im Rücken die Düsseldorfer ärgern“, sagt Darko Jorgic. Die Aufgabe gegen den amtierenden Champions League-Sieger wird allerdings auch mit Zuschauern nicht einfach. Für Teammanager Barrois steht fest, dass man „sicher nicht als Favorit ins Spiel geht“. Er sieht zwei Schlüsselfaktoren in beiden Spielen. „Auf der einen Seite müssen wir es schaffen, Anton Källberg zu knacken“, sagt Barrois. Der Schwede spielt bis dato eine überragende Saison, musste sich im Pokalfinale aber Franziska und Jorgic geschlagen geben. „Auf der anderen Seite wäre es unheimlich wichtig, dass Tomas Polansky für uns punkten kann“, ergänzt der Teammanager.

Der Tscheche zeigte zuletzt gute Leistungen, geht aber dennoch gegen jeden Düsseldorfer als Außenseiter an die Platte. „Ich bin gegen sie nicht favorisiert, aber ich glaube an meine Chance“, blickt Polansky voraus. Sollte es ihm am Sonntag gelingen, wäre es ein schmerzvoller Punktverlust für Düsseldorf, für den FCS ein erster, kleiner Schritt ins Finale.

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