Zelterplakette zum Jubiläum

Theley. Zur Jahreswende 1856/57 gründeten 27 junge Sänger den Katholischen Kirchenchor "Cäcilia" Theley. Als wenige Jahre später der Kulturkampf tobte, kam das Wirken des Kirchenchores schnell zum Erliegen. Doch schon 1876 setzte sich der Lehrer Adam Petri wieder mit ganzer Kraft für die "musica sacra" ein und belebte den Chor neu

 Die Chorgemeinschaft St. Peter besteht aus rund 100 Sängern. Foto: SZ

Die Chorgemeinschaft St. Peter besteht aus rund 100 Sängern. Foto: SZ

Theley. Zur Jahreswende 1856/57 gründeten 27 junge Sänger den Katholischen Kirchenchor "Cäcilia" Theley. Als wenige Jahre später der Kulturkampf tobte, kam das Wirken des Kirchenchores schnell zum Erliegen. Doch schon 1876 setzte sich der Lehrer Adam Petri wieder mit ganzer Kraft für die "musica sacra" ein und belebte den Chor neu. Als Lehrer Gemmel 1893 an die Volksschule Theley kam, übernahm er den Kirchenchor, übte vierstimmige Messen und Motetten ein und gründete eine Knabenschola. Im Jahre 1923 übernahm Jakob Nikolai die Leitung des Chores. Er füllte die Reihen der Sänger mit Frauen und Mädchen auf, was einen großen Aufschwung brachte. 1925 löste Nikolaus Nikolai seinen Vater als Dirigent ab. Nach Kriegsende kamen viele junge Sängerinnen und Sänger in den Theleyer Kirchenchor, der zu dieser Zeit über 100 Mitglieder zählte. An Neujahr 1977 nahm Manfred Degen aus Heiligenwald den Taktstock in die Hand. Die Leistungen des Chores und der neu gegründeten Schola wurden bald über die Grenzen der Pfarrei hinaus bekannt. Ab 1978 nannte sich der Chor "Kirchenchor St. Peter Theley", musste gemäß bischöflicher Weisung also auf das "Cäcilia" verzichten. 1981 folgte Andreas Schäfer aus Theley als Chorleiter und von 1987 bis 1989 Peter Schnur aus Primstal. Seit 1. Januar 1990 wird der Theleyer Kirchenchor von Thomas Martin aus Gonnesweiler geleitet, der zusätzlich Organist und Kantor der Pfarrei St. Mauritius Sotzweiler-Bergweiler, Kantor des Dekanats und Kreischorleiter des Kreischorverbandes St. Wendel ist. Mit ihm wurden kontinuierlich anspruchsvolle Werke einstudiert. Das Repertoire umfasst inzwischen zahlreiche deutsche und lateinische Messkompositionen, geistliche und weltliche Werke für Chor und Orchester sowie über 200 Motetten, Psalmvertonungen, Kantaten, Kantional- und Liedsätze, Gregorianische Choräle sowie neue geistlicher Lieder zu allen Festtagen des Kirchenjahres. Weltliche Chormusik aller Epochen gehört selbstverständlich auch dazu.Heute hat der Kirchenchor 40 aktive Sängerinnen und Sänger. Durch die Gründung eines Kinder- und eines Jugendchores sowie des Jungen Chores hat Thomas Martin wichtige Grundlagen in der Nachwuchsförderung gelegt. Weiterhin gibt es das Vokalensemble St. Peter, dessen Zusammensetzung sich am jeweiligen Musikprojekt orientiert. Die Chorgemeinschaft St. Peter hat derzeit rund 100 Sängerinnen und Sängern aller Altersgruppen.Am kommenden Samstag, 17. Mai, ist um 20 Uhr in der Aula der Erweiterten Realschule Schaumberg ein Festabend mit Konzert. Dabei wird dem Chor die Zelter-Plakette verliehen. Das Konzert wird von den vier Pfarrchören gestaltet. Auf dem Programm stehen Kompositionen von Erasmus Widman, Antonin Dvorak, Franz Lehár und Ludwig van Beethoven. Weitere Veranstaltungen im Jubiläumsjahr sind eine kirchenmusikalische Andacht und ein musikalischer Nachmittag am 15. Juni, ein Orgelkonzert am 31. August und ein Abschlusskonzert am 30. November. Dabei wird "Die Schöpfung" von Joseph Haydn aufgeführt.

HintergrundDie Zelter-Plakette wurde am 7. August 1956 von Bundespräsident Theodor Heuss als Auszeichnung für Chorvereinigungen gestiftet, die sich in langjährigem Wirken besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik und des deutschen Volksliedes und damit um die Förderung des kulturellen Lebens erworben haben. Die Plakette zeigt auf der Vorderseite Carl Friedrich Zelter und auf der Rückseite den Bundesadler. Zelter, der von 1758 bis 1832 in Berlin lebte, war Musikpädagoge, Komponist und Dirigent. gtr

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