Fußball-Nationalmannschaft Werner erhält nach Buhrufen von allen Rückendeckung

Nürnberg · Bundestrainer und Verein stehen hinter ihrem Stürmer.

() Timo Werner hat keinen Bock auf das Reizthema. „Nö“, sagt der Nationalstürmer von RB Leipzig, er habe die Pfiffe und Buhrufe der Fans beim WM-Qualifikationsspiel gegen San Marino in Nürnberg (7:0) nicht wahrgenommen. Erst im Gehen ließ der 21-Jährige seinem Frust freien Lauf. „Ich weiß nicht, was die Gemüter so bewegt hat“, schimpfte Werner: „Jahrelang wurden Schwalben gemacht – und bei mir wird es so aufgebauscht, nur weil ich bei RB spiele.“

Überrascht haben dürfte ihn jedoch kaum, dass sein Faller gegen Schalke 04 aus dem Dezember die Fans noch immer so aufwühlt. In den Bundesliga-Stadien steht er als Schmäh-Objekt seither Woche für Woche vor einem Spießrutenlauf. Bundestrainer Joachim Löw war empört über den neuesten Sittenverfall. „Er hat einen Fehler gemacht, den hat er zugegeben. Aber das ist ein sehr, sehr junger Spieler“, sagte Löw: „Ein Nationalspieler, der am Anfang seiner Karriere steht und in der Bundesliga 21 Tore erzielt hat, der darf nicht ausgepfiffen werden, das ist nicht in Ordnung.“ RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff verteidigte seinen Spieler: „Solche Pfiffe sind traurig und eine Frechheit, aber leider kein neues Phänomen. Auch der Letzte sollte kapiert haben, dass das Bild, was von sogenannten Fans gezeichnet wird, verheerend ist.“

Auch der dreifache Torschütze Sandro Wagner verteidigte seinen Konkurrenten im Sturmzentrum leidenschaftlich. „Er ist ein unglaublich talentierter Spieler, ich habe noch nie in dem Alter einen so guten Stürmer gesehen, es ist doch toll für uns Deutsche, dass wir so einen tollen Stürmer haben“, sagte er. Deshalb empfand er es als eine „Unverschämtheit, dass man ihn auspfeift“.

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