Handball-Bundesliga Kurzarbeitergeld und Gehaltsverzicht

Stuttgart · Verantwortliche in der Handball-Bundesliga setzen auf Solidarität und wollen Saison zu Ende spielen.

In der Coronavirus-Krise setzt die Handball-Bundesliga (HBL) neben staatlicher Unterstützung auch auf ein Entgegenkommen ihrer Profis. Einige Vereine haben angesichts der sich zuspitzenden finanziellen Lage Kurzarbeitergeld beantragt, wie Geschäftsführer Bob Hanning von den Füchsen Berlin am Montag nach einer Telefonkonferenz der 18 Clubs sagte: „Wir haben beschlossen, dass wir nur eine Chance haben zu überleben, wenn Spieler und Sponsoren ebenfalls ihren Beitrag dazu leisten.“ Zudem hält die HBL am Beschluss ihres Präsidiums fest, die derzeit bis mindestens Ende April ausgesetzte Saison nach Möglichkeit zu Ende zu spielen.

Um den wirtschaftlichen Schaden so klein wie möglich zu halten, wollen die Vereine unter anderem ihre Spieler zu einem Gehaltsverzicht bewegen. „Ohne das ist es, glaube ich, kaum darstellbar“, sagte Hanning. „Aber es gibt eine Spielergewerkschaft, die in diese Gespräche auch mit eingebunden werden muss.“ Sollte die Saison abgebrochen werden müssen, würde sich der finanzielle Verlust pro Verein ungefähr auf einen mittleren sechsstelligen Betrag belaufen.

Dieses Szenario soll trotz des am Montagmorgen bekannt gewordenen ersten Corona-Falls in der Liga unbedingt vermieden werden. Der dänische Nationalspieler Mads Mensah von den Rhein-Neckar Löwen hat sich mit dem Virus infiziert, wie die Mannheimer mitteilten. Der 28 Jahre alte Rückraumspieler, der sich nach eigener Aussage wieder fit und voll belastbar fühlt, sei umgehend gemeinsam mit seiner Familie in eine 14-tägige häusliche Quarantäne überstellt worden. Mensah hatte in der vergangenen Woche grippeähnliche Symptome gezeigt und wurde anschließend getestet. Zuvor war bereits Ex-Nationalspieler Holger Glandorf von der SG Flensburg-Handewitt in Quarantäne geschickt worden, weil der Sohn des 36-Jährigen Kontakt zu einer mit dem Virus infizierten Person gehabt hatte. Beiden geht es gut.

Zentrales Thema war der Fall von Mensah bei der Telefonkonferenz aber nicht. Stattdessen ging es primär darum, wie die Clubs den Verlust von Sponsoren-, Zuschauer- und TV-Einnahmen bewältigen können. Dazu stellte die HBL den Verantwortlichen einen Managementplan vor. Am Mittwoch wollen die Clubs weiter beraten.

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