Saarlandliga TV Niederwürzbach holt sich das Derby

St. Ingbert/Niederwürzbach/Ommersheim · Aufsteiger SG Ommersheim/Aßweiler hat in der Handball-Saarlandliga gewiss kein einfaches Los. Über 20 Minuten schafft es der Aufsteiger gegen den Lokal-Rivalen TV Niederwürzbach mitzuhalten. Dann bricht die SG ein.

 Gegen Nils Lauer (links), den Rückraumspieler des TV Niederwürzbach , war diesmal kein Kraut gewachsen. Er erzielte gegen die SC Ommersheim/Aßweiler elf Treffer.

Gegen Nils Lauer (links), den Rückraumspieler des TV Niederwürzbach , war diesmal kein Kraut gewachsen. Er erzielte gegen die SC Ommersheim/Aßweiler elf Treffer.

Foto: Klos Horst/Horst Klos (Klosfoto)

. 20 Minuten Leistung reichen nicht. Die SG Ommersheim/Aßweiler hat auch im Derby gegen den TV Niederwürzbach mit den bekannten Problemen zu kämpfen. Ein Drittel der Spielzeit kann der Handball-Saarlandliga-Aufsteiger das Derby ausgeglichen gestalten. „Auf den ersten 20 Minuten können wir aufbauen“, lautete auch das Fazit von Kreisläufer Jelle van Donkersgoed. Der musste allerdings eingestehen. „Aber wir sind konditionell einfach nicht fit genug.“

Dabei sah der Vergleich anfänglich noch sehr ausgeglichen aus, obwohl sich besonders ein Niederwürzbacher Akteur in der Wallerfeldhalle in St. Ingbert in den Vordergrund spielte: Nils Lauer. Der Spielmacher des TVN konnte frei agieren und machte vieles richtig, so dass die Angriffe der Gäste gefühlt nach gewissen Mustern verliefen. Muster eins: Lauer bekommt den Ball auf dem Rückraum, die Abwehr bleibt defensiv, Lauer steigt hoch, zieht ab und trifft. Muster 2a: Lauer bekommt den Ball auf dem Rückraum, die Abwehr öffnet sich, Lauer bedient den von Linksaußen eingelaufenen Philipp Leffer am Kreis. Der zieht ab und trifft. Muster 2b: Lauer bekommt den Ball auf dem Rückraum, die Abwehr öffnet sich, Lauer lässt mit einem blitzschnellen, ersten Schritt die Abwehr stehen, spring bei sechs Metern hoch, zieht ab und trifft. Oder aber er war im Gegenstoß schneller vor dem Ommersheimer Tor, als die Gastgeber es zurück schafften. Zur Halbzeit hatte Lauer neun der 17 Tore des TVN erzielt.

Für die Gastgeber strahlte inbesondere Florian Caprano vom linken Rückraum viel Torgefahr aus. Er brachte seine Mannschaft nach fünf Minuten zum ersten Mal auf die Anzeigetafel und hatte beim 7:6 bereits vierfach getroffen. Am Ende landete er bei elf Treffern, konnte aber nicht verhindern, dass seine Mannschaft beim 11:12 (24. Minute) den Anschluss verlor. „Wir sollten dann vielleicht ein wenig das Tempo rausnehmen“, haderte van Donkersgoed.

Denn der Aufsteiger wurde in der Phase vor der Halbzeit zu hektisch und leistete sich einige vermeidbare Fehler, die meist zu direkten Gegentoren führten. Aus der ehemals aussichtsreichen Position war binnen sechs Minuten ein Sechs-Tore-Rückstand (11:17) geworden. „Wir haben gezeigt, dass wir Entscheider-Qualitäten haben. Und dass wir nicht immer die Spiele eng gestalten. Das hatten wir schon oft genug, dass wir den Gegner wieder haben reinkommen lassen“, hob wiederum der elffache Torschütze Lauer hervor. Nicht so am Samstag. Der TVN ließ in Halbzeit zwei keine Zweifel mehr daran aufkommen, wer die Partie gewinnen sollte und baute seine Führung sogar noch aus. Der ehemalige Bundesligist siegte 35:26. Lauer: „Ohne Harz muss man hier erstmal gewinnen.“

Der TV Niederwürzbach hat sich durch den Auswärtssieg im Klassement um eine Position auf Rang acht verbessert. Die SG Ommersheim/Aßweiler bleibt mit nur zwei Punkten auf dem letzten Platz.

Mit einer Rumpftruppe war die SG Ommersheim/Aßweiler parallel zum Derby im Pokal bei Liga-Konkurrent TV Merchweiler angetreten und 13:44 ausgeschieden. Bereits am Donnerstag qualifizierte sich die SGH St. Ingbert in diesem Wettbewerb für eines der beiden Halbfinal-Turniere. Sie besiegte Verbandsligist HF Köllertal nach einigen, anfänglichen Schwierigkeiten 44:32 (22:19).

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