Handball Bitters Glanzleistung weckt neue Hoffnung

Mannheim · Die deutschen Handballer gewinnen ihren vorletzten Test vor der EM gegen Island klar mit 33:25.

 Teamkollege Patrick Zieker gratuliert dem Rückkehrer Johannes Bitter zu seiner Topleistung im Testspiel gegen Island.

Teamkollege Patrick Zieker gratuliert dem Rückkehrer Johannes Bitter zu seiner Topleistung im Testspiel gegen Island.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Zur Belohnung für sein starkes Comeback gab es für Johannes Bitter ein exklusives Vier-Gänge-Menü. Kapitän Uwe Gensheimer hatte die deutschen Handballer nach dem 33:25-Erfolg im vorletzten EM-Test gegen Island in sein Restaurant in Mannheim eingeladen, und der 37-jährige Bitter und seine Teamkollegen wurden bestens beköstigt: Feldsalat und Kürbissuppe vorab, dann Pasta wahlweise mit getrockneten Tomaten, Lachsfilet oder sieben Stunden geschmorte Rinderbäckchen sowie Panna cotta als Nachspeise. Dabei dürfte die deutsche Auswahl auch die nötige Kraft für das nun eng getaktete Programm bis zum EM-Start am Donnerstag gegen die Niederlande gesammelt haben.

Schon an diesem Montag (14.40 Uhr/ARD) steht für die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop in Wien die Generalprobe gegen Österreich an. Anschließend geht es weiter nach Trondheim, wo dann wenige Tage später mit einem Sieg gegen die Niederländer die Grundlage für die angepeilte Medaille beim Turnier in Norwegen, Österreich und Schweden gelegt werden soll. Spielen Bitter und sein Torhüter-Kollege Andreas Wolff bei der EM ähnlich auf wie beim Sieg gegen die Isländer, ist das kein unrealistisches Ziel. „Wenn wir diese Torhüter-Leistung ansatzweise halten können, haben wir ein tolles Fundament für die Europameisterschaft“, sagte Bundestrainer Prokop.

Bitter hatte sich zuvor präsentiert, als wäre er nie weg gewesen. 2030 Tage nach seinem letzten Einsatz im Nationaltrikot brachte der Torwart des TVB Stuttgart die Gäste mit seinen Paraden im zweiten Durchgang zur Verzweiflung. Der Routinier krönte seine Leistung mit zwei abgewehrten Siebenmetern. In Erinnerung blieb ihm aber vor allem ein Moment vor dem Spiel. „Das Schönste war das Einlaufen. Die Nationalhymne hier mit den Jungs Arm in Arm zu singen, ist auf jeden Fall schöner, als sie vor dem Fernseher zu singen“, sagte Bitter: „Es ist ein wenig aufregend, jetzt wieder mit dem Adler auf der Brust. Aber im Grunde bleibt es Handball.“

Mit seiner Erfahrung soll Bitter dem von Verletzungssorgen geplagten Team bei der EM helfen. Der Weltmeister von 2007 weiß, wie Turniere funktionieren – und dass auch der Ausfall von gleich sieben Rückraumspielern nichts für ihren Verlauf bedeuten muss. „Ich habe gelernt, dass man mit einer Niederlage nicht aus dem Turnier raus ist. Ich habe aber auch den Weitblick, dass man nach schlechten Leistungen trotzdem was Großes erreichen kann“, sagte er.

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