2. Fußball-Bundesliga Paderborn verliert und feiert den Aufstieg

Hamburg · 1:3 in Dresden fällt beim künftigen Bundesligisten nicht ins Gewicht. Union Berlin spielt in der Relegation gegen den VfB Stuttgart.

 Paderborns Trainer Trainer Steffen Baumgart macht mit dem Megafon in der Hand klare Ansagen an die Fans: Jetzt wird der Aufstieg gefeiert.

Paderborns Trainer Trainer Steffen Baumgart macht mit dem Megafon in der Hand klare Ansagen an die Fans: Jetzt wird der Aufstieg gefeiert.

Foto: dpa/Robert Michael

Der SC Paderborn folgt dem 1. FC Köln in die Bundesliga, Union Berlin muss nach großem Drama hingegen auf die Relegation hoffen: Die Mannschaft von Urs Fischer kam am letzten Spieltag der 2. Liga beim VfL Bochum nicht über ein 2:2 (0:1) hinaus und kämpft nun gegen den VfB Stuttgart um den Aufstieg. Im Keller verlor der FC Ingolstadt das Fernduell mit dem SV Sandhausen um den Klassenverbleib, die Bayern haben aber als 16. gegen den Drittliga-Tabellendritten Wehen Wiesbaden noch die Chance auf den Liga-Verbleib.

Der große Sieger des Saisonfinales heißt trotz einer Niederlage in Dresden aber Paderborn. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart machte den Durchmarsch von der 3. Liga in die Bundesliga perfekt, obwohl die Ostwestfalen bei Dynamo nur 1:3 (1:2) spielten. Aber weil parallel eben auch die Berliner im Regen von Bochum patzten, feierte Paderborn seine zweite Bundesliga-Aufstiegsparty nach 2014. „Ich freue mich einfach, dass es geklappt hat. Es wurde am Ende richtig eng. Die Jungs haben es sich aber verdient. Ich hasse Niederlagen, aber die heute ist mir egal“, sagte ein überglücklicher und völlig geschaffter Baumgart: „Manchmal passieren schöne Sachen im Leben.“

Paderborn war anfangs spielerisch überlegen, hatte mehr individuelle Klasse und ging nach einer Einzelaktion von Philipp Klement (10.) verdient in Führung, ehe Baris Atik (18./37./63.) den achtmaligen DDR-Meister per Dreierpack auf die Siegerstraße führte. Doch Baumgart und Co. war es egal, noch auf dem Platz begann der große Party-Marathon. Nach dem Spiel ging es für die Überraschungsmannschaft des Jahres dann per Charterflug zurück nach Paderborn. Dort soll am Montag ab 17 Uhr auf dem Rathausplatz der Höhepunkt der Feier starten. Nach dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt werden die Aufstiegshelden auf einer Partybühne präsentiert. 15 000 Fans werden erwartet.

In Bochum konnte Berlin die Hilfe aus Dresden nicht nutzen. Vor 24 500 Zuschauern, darunter über 7000 komplett in Rot gekleidete Union-Anhänger, gab Anthony Losilla (24.) mit seinem Führungstreffer vor der Pause den Stimmungskiller für die euphorischen Gäste-Fans. Nach dem Seitenwechsel dämpfte Silvere Ganvoula mit einem verwandelten Foulelfmeter (49.) die Berliner Zuversicht zusätzlich. Nach den Treffern von Grischa Prömel (83.) und des Saarländers Joshua Mees (86.) hoffte der Kultklub aus Köpenick wieder – aber vergeblich. Nun geht es in die Relegation, am Donnerstag (20.30 Uhr/Eurosport-Player) treten die Berliner zunächst in Stuttgart an, das Rückspiel steigt vier Tage später an der heimischen Alten Försterei.

„Was soll ich sagen? Natürlich fieberst du von draußen mit, die Mannschaft hat alles probiert. Am Ende hat ein wenig das Wettkampfglück gefehlt. Jetzt geht es weiter“, sagte Union-Trainer Fischer. Mit Blick auf die Relegation sieht Abwehrspieler Christopher Trimmel Union als „Außenseiter“, Stürmer Sebastian Polter sagte: „Es geht jetzt darum, Geschichte zu schreiben.“

Im Keller konnte Ingolstadt den SV Sandhausen nicht mehr abfangen, die zuvor sechs Spiele ungeschlagene Mannschaft von Trainer Tomas Oral verlor beim 1. FC Heidenheim 2:4 (0:2). Der Sprung auf einen Nicht-Abstiegsplatz wäre für die Schanzer nur bei einem Sieg sowie Schützenhilfe möglich gewesen. Ingolstadt reist in der Relegation am kommenden Freitag zunächst nach Wiesbaden, vier Tage später (beide 18.15 Uhr) steht das Rückspiel in Ingolstadt an.

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