Fußball Der Titelgewinn ist sogar im Februar möglich

Liverpool · Der FC Liverpool dominiert die englische Premier League und hat bereits 16 Punkte Vorsprung. Trainer Jürgen Klopp bleibt sich treu.

 Trainer Jürgen Klopp streckt die Faust in die Höhe, jubelt den Fans auf der Tribüne zu. Sein FC Liverpool scheint derzeit unbesiegbar zu sein. Die Reds dominieren die englische Premier League nach Belieben.

Trainer Jürgen Klopp streckt die Faust in die Höhe, jubelt den Fans auf der Tribüne zu. Sein FC Liverpool scheint derzeit unbesiegbar zu sein. Die Reds dominieren die englische Premier League nach Belieben.

Foto: dpa/Martin Rickett

Natürlich hörte Jürgen Klopp die Meistergesänge der Liverpooler Fans. „Jetzt werdet ihr uns glauben: Wir werden die Liga gewinnen“, schallte es von der legendären Tribüne „The Kop“, dem Ort, an dem sich bei jedem Heimspiel die treuesten Anhänger der Reds versammeln. Doch in die ausgelassene „Meisterparty“ wollte Klopp trotz des dominanten 2:0-Erfolges gegen den Erzrivalen Manchester United und der nun 16 Punkte Vorsprung auf den ärgsten Verfolger Manchester City nicht einstimmen.

„Natürlich dürfen die Fans träumen, sie können singen, was sie wollen. Ich werde ihnen das nicht diktieren“, sagte der Liverpooler Teammanager breit grinsend, aber nur um im nächsten Moment einzuschränken: „Wir werden noch nicht Teil der Party sein. Das ist aber kein Problem, denn wir wissen, was unsere Aufgabe ist.“

Denn das Jobprofil für Klopp und sein Team ist nicht erst seit Sonntagabend klar umrissen: Liverpool will die erste Meisterschaft seit 30 Jahren gewinnen. Dass der Champions-League-Sieger in der vergangenen so herausragenden Saison den nationalen Titel verpasste und Manchester City den Vortritt lassen musste, tat richtig weh. Doch inzwischen ist nicht mehr die Frage ob, sondern nur noch wann Klopps Team den Titel perfekt machen wird. Denn derzeit deutet absolut nichts darauf hin, dass die „Verfolger“ Manchester City und Leicester City das Meisterrennen noch einmal spannend machen können.

City rettete gegen Crystal Palace gerade noch so ein 2:2, Leicester verlor beim Abstiegskandidaten Burnley 1:2 – lediglich der FC Chelsea führte 2005/2006 nach 22 Spieltagen die Premier League mit so einem großen Vorsprung an wie derzeit Liverpool. Die Reds haben zudem noch ein Spiel weniger als die Konkurrenten ausgetragen.

„Ich habe keine Ahnung, ob wir noch eingeholt werden oder nicht, das kümmert mich nicht“, sagte Klopp, dem es unglaublich gut gelingt, seine Stars nicht satt werden zu lassen: „Wir spielen am Donnerstag gegen Wolverhampton, das ist unsere nächste außergewöhnliche Herausforderung. Ich habe nicht genug Platz in meinem Kopf, um mir über etwas anderes Gedanken zu machen.“ Zumindest nach außen gibt sich Klopp trotz der mehr als komfortablen Ausgangslage cool. Gedankenspiele wie die der BBC interessieren ihn nicht. Dort wurde bereits ausgerechnet, dass Liverpool die Meisterschaft frühestens am 29. Februar perfekt machen kann.

Weitere prägnante Termine: Der 14. März, dann würde Liverpool beim Stadtrivalen FC Everton feiern. Oder der 4. April, wenn die Reds beim Titelverteidiger ManCity antreten. Es läuft derzeit alles darauf hinaus, dass Klopp und Co. den Rekord für die früheste Meisterschaft (14. April/Manchester United in der Saison 2000/2001) brechen werden.

Ohnehin sind die Zahlen Liverpools beeindruckend: Von den letzten 93 möglichen Punkten in der Premier League holten die Reds 91! Mehr Konstanz auf allerhöchstem Niveau geht einfach nicht. 39 Spiele sind sie in der Liga ungeschlagen, das 2:0 gegen United war der 13. Sieg und der 19. Heimsieg in Serie. Einen Rekord will der FC Liverpool aber ganz bestimmt nicht „verbessern“: In der Spielzeit 1995/1996 führte Newcastle United zwischenzeitlich mit zwölf Punkten Vorsprung – und landete letztlich vier Zähler hinter Manchester United. Ein größerer Vorsprung wurde bisher nicht verspielt. Und das soll so bleiben.

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