Fußball Rassismus-Eklat in Portugal

Porto · Portos Moussa Marega verlässt nach Beleidigungen das Spielfeld.

Nun wird auch Portugals Fußball von einem Rassismus-Skandal erschüttert. Nach den Beleidigungen und Affenlauten gegen den Porto-Profi Moussa Marega meldete sich sogar der Regierungschef zu Wort. „Kein Mensch sollte einer solchen Erniedrigung ausgesetzt werden“, teilte der sozialistische Ministerpräsident António Costa am Montag mit. Der Politiker betonte nach dem Spiel zwischen Vitoria Guimarães und dem FC Porto am Sonntagabend, Rassismus sei „ein Verbrechen“ und „inakzeptabel“.

Marega hatte am Sonntagabend wenige Minuten nach seinem Siegtor zum 2:1 (60. Minute) wütend das Spielfeld verlassen, weil Fans ihn beleidigt und Affengeräusche gemacht hatten. Der Nationalspieler aus Mali ließ sich weder von seinen Teamkollegen noch von Trainer Sérgio Conceição oder Profis des Gegners von seinem Vorhaben abbringen. Auf dem Weg in die Kabine streckte Marega beide Daumen nach unten. Als die Beleidigungen nicht aufhörten, zeigte er beide Mittelfinger.

Marega ärgerte auch der Umstand, dass der Schiedsrichter ihn nach dem Tor verwarnte, weil er beim Jubeln einen der Sitze über dem Kopf gehalten hatte, die von Fans aufs Feld geworfen worden waren. „Und ich bedanke mich bei den Schiedsrichtern, dass sie mich nicht verteidigt und mir die Gelbe Karte gezeigt haben, weil ich meine Hautfarbe verteidigt habe.“ Den Unparteiischen Luis Miguel Godinho bezeichnete er als „eine Schande“.

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