Fußball Özil: Rassismus „in der Mitte“ der deutschen Gesellschaft

London · Der frühere Fußball-Nationalspieler Mesut Özil sieht in Deutschland grassierenden Rassismus und beängstigende Tendenzen. „Es gibt große Probleme“, sagte der Weltmeister von 2014 dem Online-Sportmagazin „The Athletic“: „Man muss sich nur anschauen, was vergangene Woche in Halle geschehen ist, ein weiterer antisemitischer Anschlag.

Leider ist Rassismus nicht mehr allein Sache der Rechten. Er hat sich in die Mitte der Gesellschaft geschoben.“

Er selbst habe dies im Zuge der Affäre um ein Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan vor und während der WM 2018 zu spüren bekommen. „Rassismus gab es immer, aber die Menschen haben diese Situation als Vorwand genutzt, um ihn auch rauszulassen“, sagte der 30-Jährige. Er habe sich „nicht mehr respektiert und schutzlos“ gefühlt.

Özil erneuerte auch den in seinem Rücktrittsschreiben nach der WM erhobenen Vorwurf gegen den DFB. „Ich wurde rassistisch angegangen, selbst von Politikern und bekannten Persönlichkeiten. Aber niemand von der Nationalmannschaft ist gekommen und hat gesagt: Hey, stopp. Das ist unser Spieler. Das geht so nicht.“

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