Lebacher im deutschen Kader Deutsche U21 fährt mit Saarländer Müller zur EM
Frankfurt · DFB-Trainer Kuntz nominiert Kader für die Europameisterschaft. Tah und Klostermann sind dabei, Sané und Werner bei der A-Nationalmannschaft.
Kein Leroy Sané, kein Timo Werner, dafür aber Jonathan Tah und Lukas Klostermann: DFB-Trainer Stefan Kuntz hat im „Feilschen“ mit Joachim Löw nicht alle Wünsche erfüllt bekommen, reist aber dennoch mit einem starken Team zur U21-EM nach Italien und San Marino. Dort wolle er den Titelverteidiger mindestens „ins Halbfinale“ und damit zum Olympia-Ticket führen, sagte der Saarländer Kuntz, der am Mittwoch seinen vorläufigen Kader vorstellte.
Fünf Europameister von 2017 stehen dem Neunkircher dabei zur Verfügung. Noch mehr freuen dürfte den DFB-Coach aber die Nominierung seiner Führungsspieler Tah (Bayer Leverkusen) und Klostermann (RB Leipzig). Beide werden zunächst in Löws A-Team gegen Weißrussland (8. Juni) und Estland (11. Juni) zum Einsatz kommen und anschließend zur U21 stoßen. Das erste EM-Spiel gegen Dänemark steigt am 17. Juni. Die weiteren Gegner in der Vorrunde sind Serbien (20. Juni) und Österreich (23. Juni).
„Wir sind froh, dass wir auf Jona und Lukas zurückgreifen können. Sie sind unsere beiden Kapitäne und absolute Führungsspieler. Deshalb wird ihnen der spätere Einstieg auch ohne Trainingslager überhaupt nicht schwer fallen“, sagte Kuntz.
In der theoretisch möglichen Bestbesetzung wird die U21 aber wie erwartet nicht antreten: Die ebenfalls spielberechtigten Sané und Werner sowie Thilo Kehrer (Paris St. Germain), Julian Brandt und Kai Havertz (beide Bayer Leverkusen) muss Kuntz seinem „Chef“ Löw überlassen.
Im Tor wird sich der Saarländer Florian Müller (FSV Mainz 05) wohl einen Zweikampf mit Alexander Nübel liefern. Nübel hatte im Frühjahr wegen des Abstiegskampfs mit Schalke 04 auf die U21 verzichtet, so war der Lebacher Müller zu seinem Debüt im Team gekommen. Der 21-jährige Müller hatte beim 4:2 des FSV am Samstag wegen Hüftbeschwerden gefehlt. Markus Schubert von Zweitligist Dynamo Dresden dürfte die Nummer drei in der Torwart-Hierarchie werden.
Aus der Europameister-Mannschaft von 2017 sind derweil immerhin noch fünf Spieler dabei: Levin Öztunali (FSV Mainz 05), Mahmoud Dahoud (Borussia Dortmund), der noch angeschlagene Nadiem Amiri (TSG Hoffenheim), Waldemar Anton (Hannover 96) und Lukas Klünter (Hertha BSC) streben den zweiten Titel in Folge an. Auch Lukas Nmecha (Preston North End), der sich erst im März gegen England und für Deutschland entschieden hatte, gehört zum Team. Kuntz nominierte zunächst 27 Akteure, bis zum 6. Juni muss er noch vier Namen streichen.