Spende von 2.5 Millionen Euro Fußball-Nationalspieler lösen Solidaritätswelle aus

Köln · DFB-Kapitän Manuel Neuer und Co. spenden angesichts der Corona-Krise 2,5 Millionen Euro für den guten Zweck.

Die deutschen Nationalspieler (hier vor dem Spiel gegen Weißrussland im November 2019) stellen 2,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Die deutschen Nationalspieler (hier vor dem Spiel gegen Weißrussland im November 2019) stellen 2,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Die DFB-Stars um Manuel Neuer lösten die erste Welle der Solidarität aus. 2,5 Millionen Euro spendete die deutsche Fußball-Nationalmannschaft für den guten Zweck – in die Diskussion um die Rolle der „Millionäre in kurzen Hosen“ in Zeiten der Corona-Pandemie kam am Mittwoch Bewegung.

„Wir müssen aufeinander schauen in solchen Zeiten“, betonte DFB-Kapitän Neuer, der sich wie mehrere seiner Kollegen in einer Videobotschaft auf Instagram an die Fans wandte. Über die Plattform wirhelfen.eu kann sich jeder Fan beteiligen, um mehr Geld zu sammeln. Man habe die Sozialkontakte zwar reduziert, sagte DFB-Präsident Fritz Keller: „Wir sind aber miteinander im Herzen verbunden.“ In einer Telefonkonferenz sei der Entschluss für die Aktion gereift, berichtete DFB-Direktor Oliver Bierhoff: „Wir müssen als Nationalspieler Vorbild sein und haben die Kraft, etwas sagen zu können. Und wir haben auch die wirtschaftliche Kraft zu helfen. Manuel Neuer, Ilkay Gündogan, Marc-André ter Stegen, Joshua Kimmich und Toni Kroos haben es im ersten Schritt mitbeschlossen.“

Kimmich sprach von einer „einer absoluten Ausnahmesituation“, in der sich die Welt befinde: „Jeder von uns ist betroffen. Deshalb ist es wichtig, dass wir einander helfen und unterstützen. Wir sollten uns alle unserer Verantwortung bewusst sein und Solidarität zeigen.“ Die Fußball-Profis in Deutschland waren zuletzt von immer mehr Seiten aufgefordert worden, zum Wohle der Gesellschaft auf einen Teil ihrer üppigen Gehälter zu verzichten.

Bei den Clubs preschte die TSG Hoffenheim vor und richtete einen Hilfsfonds für Einrichtungen, Institutionen und Sportclubs in der Rhein-Neckar-Region ein, die wegen der Corona-Pandemie in ihrer Existenz bedroht sind. Neben den finanziellen Mitteln sollen auch Unterstützungsleistungen angeboten werden. Der Fördertopf speist sich einerseits aus einer Einlage der TSG und andererseits aus einem Betrag des Hoffenheimer Mehrheitseigners Dietmar Hopp.

Ilkay Gündogan rückte derweil die zahlreichen Helfer im Gesundheitswesen in den Fokus. „Diese Zeiten zeigen, wer die wahren Helden sind – und das sind nicht die Fußballer oder andere Sportler. Es sind die vielen Ärzte und Pfleger, die in dieser schwierigen Lage für uns alle ihr Leben geben“, sagte der Profi des englischen Meisters Manchester City. „Wir können diesen Leuten gar nicht genug danken für das, was sie für uns tun“, betonte Gündogan: „Sie retten unsere Leben.“

Topstar Zlatan Ibrahimovic rief in Italien, das mit mehr als 2500 Toten das am stärksten betroffene Land Europas ist, zu Spenden für Krankenhäuser, Ärzte und Krankenschwestern auf. „Lasst uns das Coronavirus wegkicken und dieses Spiel gewinnen“, sagte der Angreifer des AC Mailand in einer Video-Botschaft, die er unter anderem „an meine Kollegen“ richtete.

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