Fußball Früher Doppelpack macht den Weg frei

Sotschi · Die Fußball-Nationalelf steht nach dem 4:1 gegen Mexiko im Finale des Confed Cups. Mann des Abends war mit zwei Toren Leon Goretzka.

 Der frühe Vogel schießt die Tore: Leon Goretzka traf im Halbfinale gegen Mexiko in nur 109 Sekunden doppelt für Deutschland.

Der frühe Vogel schießt die Tore: Leon Goretzka traf im Halbfinale gegen Mexiko in nur 109 Sekunden doppelt für Deutschland.

Foto: dpa/Thanassis Stavrakis

() Angetrieben vom plötzlichen Torjäger Leon Goretzka ist das deutsche Perspektivteam mit jugendlichem Elan ins Endspiel des Confed Cups gestürmt. Nach dem erstaunlich überlegenen 4:1 (2:0) im Halbfinale gegen Mexiko fordert die unerfahrene DFB-Elf am Sonntag in St. Petersburg Südamerikameister Chile  heraus.

Mit einem Turbo-Doppelpack des 22 Jahre alten Schalkers Goretzka (6./8. Minute) überrumpelte die forsche deutsche Nationalmannschaft gestern Abend vor 37 923 Zuschauern in Sotschi die Mexikaner. Mit seinem ebenfalls dritten Turniertor sorgte der Leipziger Angreifer Timo Werner für die Entscheidung (59.). Nach dem zwischenzeitlichen 3:1 durch den Frankfurter Marco Fabian (89.) machte der eingewechselte Amin Younes (90.+1) alles klar.

Im ersten Confed-Cup-Finale kommt es für den viermaligen Weltmeister Deutschland nach dem 1:1 im Gruppenspiel zur erneuten Kraftprobe mit den Chilenen um Bayern-Star Arturo Vidal. Für den Gewinn des WM-Probelaufs in Russland würde jeder deutsche Spieler 50 000 Prämie kassieren.

Keine zehn Minuten waren gespielt, da stand es nach dem deutschen Blitzstart schon 2:0. Die Mexikaner leisteten sich einige Ballverluste, was die DFB-Elf mit gnadenloser Effektivität bestrafte. Goretzka eroberte in der eigenen Hälfte den Ball und passte nach außen zu Benjamin Henrichs. Der Leverkusener Turnierdebütant legte wieder quer zu Goretzka, der per Direktabnahme zum 1:0 traf. Neben Henrichs und Goretzka standen auch der Saarländer Jonas Hector und Lars Stindl wieder in der Startformation.

Die Deutschen nutzten die vielen Räume mit großer Dynamik und viel Zug zum Tor. Die Mittelamerikaner wirkten in der Anfangsphase überfordert beim Spielaufbau und in der defensiven Organisation – was vor allem dem erneut starken Goretzka entgegenkam.

Im 3-4-2-1-System konnte der Schalker aus der defensiveren Mittelfeldposition heraus seine Stärken mit dynamischen Vorstößen noch besser einbringen. Und so erhöhte Goretzka nach feinem Steilpass von Timo Werner, der nach seinen zwei Treffern gegen Kamerun im Sturm den Vorzug vor Sandro Wagner erhielt, mit seinem bereits dritten Turniertor auf 2:0. Das von Löw aufgebotene Personal wusste auch in den nächsten Minuten zu überzeugen. Werner hätte nach Zuspiel von Henrichs sogar auf 3:0 erhöhen können, scheiterte aber an Mexikos Schlussmann Guillermo Ochoa (19.).

Doch anstatt nun weiter souverän und selbstbewusst zu agieren, kam ein kleiner Bruch ins deutsche Spiel. El Tri wurde gefährlicher, der neu formierten deutschen Elf waren fehlende Stabilität und Automatismen vor allem in der Defensive anzumerken. Die Mexikaner erhöhten den Druck und kamen zu einigen ernstzunehmenden Torchancen.

Marc-André ter Stegen parierte mit dem Fuß gegen Giovani dos Santos und per dankbarer Flugeinlage gegen Jonathan dos Santos (33.). Nur zwei Minuten später hob Chicharito frei vor ter Stegen den Ball aus kurzer Entfernung über das Tor. Bei einem Freistoß von Hector Herrera war der von Löw zum Turniertorwart ernannte Barcelona-Torwart ter Stegen mit den Fingerspitzen noch dran (39.).

 Der starke Marc-André ter Stegen, hier gegen Chicharito, rettete mehrfach in höchster Not.

Der starke Marc-André ter Stegen, hier gegen Chicharito, rettete mehrfach in höchster Not.

Foto: dpa/Sergei Grits

Hälfte zwei begannen die Deutschen dann wieder deutlich stärker. Und Werner durfte jubeln. Einen sehenswerten Spielzug über Draxler und den Auersmacher Jonas Hector, der überlegt zu Werner passte, schloss der 21 Jahre alte Leipziger mühelos zum 3:0 ab. Eine Schrecksekunde überstand der Weltmeister in der 75. Minute, als Raul Jimenez mit einem Kopfball nur die Latte traf. Mexikos Fabian gelang schließlich mit einem Gewaltschuss das 1:3, Younes beseitigte dann aber sämtliche Zweifel.

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