Sonntag Spiel in der EM-Qualifikation DFB-Elf fliegt gut gelaunt zur Pflichtaufgabe nach Estland

Dortmund · Nach dem 2:2 gegen Argentinien hat sich die Personallage im deutschen Lager etwas entspannt.

 Serge Gnabry, Kai Havertz und Marco Reus (von links nach rechts) waren bei der Pressekonferenz der DFB-Elf am Freitag bestens gelaunt.

Serge Gnabry, Kai Havertz und Marco Reus (von links nach rechts) waren bei der Pressekonferenz der DFB-Elf am Freitag bestens gelaunt.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Marco Reus bekam mehrere Lachanfälle, Serge Gnabry wies ihn scherzhaft zurecht. Und Kai Havertz versuchte mehrfach, seine Teamkollegen zu beruhigen: Die Stimmung auf der launigen Pressekonferenz der deutschen Nationalmannschaft im Dortmunder Fußballmuseum war prächtig. Doch spätestens mit dem Abflug nach Estland am Samstagmorgen soll der Fokus einzig auf der Pflichtaufgabe in der EM-Qualifikation liegen.

„Unser Ziel ist es, gar keine Zweifel aufkommen zu lassen“, sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff mit Blick auf die Partie beim 102. der Weltrangliste an diesem Sonntag (20.45 Uhr/RTL) in Tallinn.

Trotz des 8:0-Schützenfestes im Hinspiel warnte Bierhoff davor, den Gruppenletzten auf die leichte Schulter zu nehmen. „Solche Spiele können manchmal komisch laufen. Je länger man solchen Mannschaften Luft zum Atmen gibt, umso schlechter ist es“, sagte Bierhoff und hob hervor, was er erwartet: „Wir sollten von der ersten Sekunde an deutlich machen, dass es nur ein Ergebnis gibt.“

Die Personallage hat sich rechtzeitig etwas entspannt. Joachim Löw kann wieder auf Reus, Ilkay Gündogan und Timo Werner zurückgreifen. Daher lässt Bundestrainer Joachim Löw keine Ausreden gelten. „Wir wollen und werden gewinnen, damit wir in der Qualifikation keine Probleme bekommen. Wir wollen einen klaren Sieg.“

Platz eins in der Gruppe, der bei der Endrunden-Auslosung in Bukarest (30. November) für die Setzliste wichtig ist, kann die DFB-Auswahl nach dem verlorenen direkten Vergleich gegen die Niederlande (3:2 und 2:4) aus eigener Kraft nicht mehr erreichen.

Daran besteht bei den Profis kein Zweifel, auch wenn sie einen extrem destruktiven Gastgeber erwarten. „Sie werden sehr defensiv spielen, um es uns so schwer wie möglich zu machen“, sagte der beim Debütantenball gegen Argentinien (2:2) erneut so stark auftrumpfende Gnabry. Seinen „super Lauf“ will er auch in Estland fortsetzen. Zehn Tore in den ersten elf Länderspielen sind keinem deutschen Spieler seit der Wiedervereinigung gelungen. Dementsprechend gut gelaunt präsentierte sich der Offensivspieler des deutschen Rekordmeisters Bayern München am Freitag. Bei der Pressekonferenz, bei der auch Schüler Fragen stellen durften, scherzte Gnabry ständig mit Reus, der sich bei seinen Lachanfällen mehrfach auf den Tisch beugte. „Wir sind alle locker und lässig drauf“, bestätigte Gnabry. Bei der Frage eines jungen Fans, ob man als Fußballer schlau sein müsse, meinte Reus: „Wie du siehst: Man muss es nicht.“

Was klar ist: Mit Siegen in Estland und gegen Weißrussland (16. November/Mönchengladbach) würde im abschließenden Spiel gegen Nordirland (19. November/Frankfurt) ein Remis zur sicheren EM-Teilnahme genügen.

Die Mehrzahl der Debütanten gegen Argentinien dürfte in Tallinn daher erst einmal auf der Bank Platz nehmen. Für Luca Waldschmidt, Nadiem Amiri und Suat Serdar ist höchstwahrscheinlich kein Platz in der Startelf. Innenverteidiger Robin Koch könnte hingegen angesichts der Personalnot in der Defensive erneut auflaufen – Niklas Stark nahm auch am Freitag noch nicht am Training teil. Ins Tor kehrt definitiv Kapitän Manuel Neuer zurück.

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