Confed Cup Jubiläumssieg bringt das Halbfinale

Sotschi · Deutschland gewinnt beim Confed Cup mit 3:1 gegen Kamerun. Für Bundestrainer Löw war es der 100. Erfolg.

 Stürmer Timo Werner (rechts) erzielte beim 3:1 der deutschen Nationalmannschaft gegen Kamerun seine ersten beiden Länderspieltore. Nun winkt ihm ein Einsatz im Halbfinale des Confed Cups gegen Mexiko.

Stürmer Timo Werner (rechts) erzielte beim 3:1 der deutschen Nationalmannschaft gegen Kamerun seine ersten beiden Länderspieltore. Nun winkt ihm ein Einsatz im Halbfinale des Confed Cups gegen Mexiko.

Foto: dpa/Martin Meissner

() Joachim Löw klatschte auf dem Rasen im Olympiastadion von Sotschi jeden seiner jungen Spieler ab und bedankte sich für den Jubiläumssieg. Der 100. Erfolg als Bundestrainer wurde von seinem blutjungen Perspektivteam mit dem Gruppensieg beim Confed Cup veredelt. Nach dem 3:1 (0:0) gegen Afrikameister Kamerun trifft der Fußball-Weltmeister im Halbfinale am Donnerstag wiederum in Sotschi auf Mexiko (20 Uhr/ARD). Bereits am Mittwoch (20 Uhr) stehen sich Portugal und Chile gegenüber.

„Die Anspannung war zu spüren bei den jungen Spielern. Es war ein K.o.-Spiel, es ging darum, ins Halbfinale zu kommen oder sogar auszuscheiden. Das hat man gespürt“, sagte Löw: „Trotz allem: Hochachtung und Riesenrespekt an die Mannschaft. Dass wir das Halbfinale erreicht haben, ist etwas Außergewöhnliches mit der Mannschaft.“

Turnier-Neuling Kerem Demirbay (48. Minute) und zwei Mal Timo Werner (66. und 81.) erzielten gestern vor 30 230 Zuschauern im 150. Länderspiel der Amtszeit Löws die Tore. Kamerun kam nur noch durch Vincent Aboubakar zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer (78.).

Für eine Peinlichkeit sorgte indes der kolumbianische Schiedsrichter Wilmar Roldán, der nach einem Videobeweis zunächst dem falschen Kameruner wegen groben Foulspiels die Rote Karte zeigte. Erst nach erneuter Intervention des Video-Assistenten wurde Ernest Mabouka und nicht Sebastien Siani des Feldes verwiesen (64.).

Mit dem Halbfinaleinzug ist das Experiment des Bundestrainers, ohne fast alle Weltmeister in Russland anzutreten, bereits aufgegangen. Auch der Titelgewinn ist absolut möglich, zumal Mitfavorit Chile beim 1:1 gegen Australien Schwächen offenbarte.

So richtig zufrieden konnte Löw aber erst in der zweiten Halbzeit sein, nachdem die ersten 45 Minuten noch eine zähe Angelegenheit waren. Dabei löste Demirbay mit einem satten 16-Meter-Schuss in den Winkel den Knoten im deutschen Spiel, nachdem er durch eine wunderbare Hacken-Vorlage von Julian Draxler in Szene gesetzt worden war. Zuvor hatte Demirbay wie ein Fremdkörper gewirkt. Mit dem Tor löste der Mann mit der Nummer zehn aber die Verkrampfung im deutschen Spiel. Und auch Werner, der ebenfalls neu ins Team gerückt war, kam zu seinen ersten Turniertoren. Unmittelbar nach der Verwirrung um die Rote Karte traf der Leipziger per Kopf nach Flanke von Joshua Kimmich zum 2:0. In der Schlussphase beseitigte der Stürmer letzte Zweifel am Weiterkommen.

Neben Demirbay hatte Löw erstmals beim Confed-Cup auch Marvin Plattenhardt das Vertrauen geschenkt. Der Berliner vertrat auf der linken Seite den Saarländer Jonas Hector. Löw nutzte das Gruppenspiel, um auch Benjamin Henrichs und Amin Younes zu Einsäten zu verhelfen. Nur Torwart Kevin Trapp durfte in Russland noch nicht spielen. Der Bundestrainer hatte vor dem Spiel Marc-André ter Stegen, der beim Gegentor unglücklich aussah, zur Nummer eins beim Confed Cup bestimmt.

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