Fußball Diaby ist der neue Senkrechtstarter in der Bundesliga

Leverkusen · Der 20-jährige Franzose entwickelt sich zum Leistungsträger bei Bayer Leverkusen. In der Europa League geht es jetzt gegen den FC Porto.

Neue Liga, neue Teamkollegen, neues Spielsystem: Daran musste sich Moussa Diaby erst gewöhnen. Kein einziger Startelf-Einsatz und nur 108 Spielminuten standen für den 15-Millionen-Neuzugang von Bayer Leverkusen nach den ersten elf Bundesliga-Spieltagen zu Buche. „Ich habe dann mit dem Trainer gesprochen, und er hat mir erklärt, was los ist und wo ich mich verbessern soll“, sagte der französische U21-Nationalspieler. Und dieses Gespräch hat gewaltig gefruchtet.

Genau elf Spieltage später ist das 20 Jahre alte Toptalent kaum noch aus der Werkself wegzudenken – auch nicht im Hinspiel des 1/16-Finals der Europa League an diesem Donnerstag (21 Uhr/RTL) gegen den FC Porto. „Ich habe im Training hart gearbeitet und gezeigt, dass man sich auf mich verlassen kann“, erklärt der Senkrechtstarter seinen Aufschwung: „Der Trainer hat mir dann die Möglichkeit gegeben zu spielen. Diese Chance habe ich genutzt.“

Drei Tore und zwei Vorlagen gelangen dem im Sommer als Nachfolger von Julian Brandt von Paris St. Germain geholten Flügelflitzer in der Fußball-Bundesliga. Doch sein Wert für die Rheinländer ist nicht allein an Zahlen zu messen. Mit seinen Dribbelkünsten und seiner Höchstgeschwindigkeit von knapp 36 Stundenkilometern bindet er zahlreiche Gegenspieler und reißt Lücken für seine Mitspieler. „So eine Qualität gibt es in der Bundesliga selten“, lobt ihn Mittelfeldspieler Kerem Demirbay deshalb.

Auf dieser Qualität will sich Diaby aber nicht ausruhen. „Ich muss mich in Bezug auf meine Abwehrarbeit, bei meinem ersten Ballkontakt und beim letzten Pass verbessern“, sagt der gebürtige Pariser: „Meine Eltern haben mir ihre Mentalität weitergegeben. Man muss immer arbeiten, um etwas zu erreichen. Talent ist nicht genug.“

Im Pariser Starensemble kam Diaby in der Vorsaison wettbewerbsübergreifend auf beachtliche 34 Einsätze, stand dabei allerdings nur 13 Mal in der Startelf. Zu wenig für den ehrgeizigen Offensivakteur, deshalb suchte er eine neue Herausforderung. In Leverkusen bekommt er nun nicht nur die gewünschte Spielpraxis, sondern kann sich auch auf europäischer Bühne beweisen. PSG-Trainer Thomas Tuchel schmeckte der Abgang allerdings nicht wirklich. „Er war nicht unbedingt damit einverstanden“, verriet der Linksaußen: „Aber es war eine Entscheidung, die ich selber treffen musste, und er hat das respektiert. Er sagte mir, dass die Bundesliga für mich eine sehr gute Liga sei und sehr gut zu mir passen würde.“

Nach nur einem guten halben Jahr in Deutschlands Eliteliga fühlt sich Diaby bestätigt: „Es ist eine sehr physische Liga mit einer großen Intensität, vielen guten Teams und guten Spielern. Im Vergleich zur Ligue 1 sind alle Spiele hier schwieriger.“ Dieser Wettbewerb auf höchstem Niveau soll ihn auch einem weiteren Karriereziel näherbringen: der französischen Nationalmannschaft.

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