Fußball in England Kurioses Flutlicht-Chaos mit 28 Minuten Nachspielzeit

Burton · Burton Albion überrascht im englischen Ligapokal.

Die Fans begegneten dem Flutlicht-Chaos mit britischem Humor. Als der vierte Offizielle James Bell am Mittwoch die Tafel mit der rot leuchtenden „28“ in den Nachthimmel über Burton upon Trent hielt, schlug ihm von den Tribünen Gelächter entgegen. 28 Minuten Nachspielzeit? Das musste ein Witz sein. War es aber nicht. Beim Ligapokalspiel zwischen dem Drittligisten Burton Albion und dem Premier-League-Club AFC Bournemouth fiel drei Mal das Flutlicht aus, die Begegnung stand kurz vor dem Abbruch – und am Ende jubelte der Außenseiter. Die Brewers (Bierbrauer) knipsten dem Erstligisten beim 2:0 (1:0) das Licht aus.

„An, aus, an, aus – so etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte Burtons Trainer Nigel Clough, Sohn des legendären Brian Clough. In der 53., 64. und 76. Minute war es im Stadion minutenlang dunkel geworden. Die 2505 Zuschauer dichteten kurzerhand den Klassiker „Singin‘ in the rain“ um: „Wir singen im Dunkeln.“ Insgesamt dauerte die Begegnung laut Derby Telegraph „121 verrückte Minuten“. Clough sprach von einer „langen Nacht für uns alle“.

Als Ursache für das Chaos wurde ein Stromproblem in der gesamten Region ausgemacht. Beim dritten Ausfall unterbrach Schiedsrichter John Busby das Spiel, Burton schickte die Fans via Twitter nach Hause – doch dann wurde die Begegnung doch noch zu Ende gespielt. Einen Abbruch hätte es laut Ligaverband erst bei mehr als einer halben Stunde Verzögerung gegeben.

„Bournemouth wollte unbedingt weiterspielen, die wollten nicht noch mal hierher fahren“, sagte Clough. Kein Wunder: Für die rund 600 Gäste-Fans war es ein Trip über 376 Meilen (605 Kilometer), doch er ging schief. Lohn für Burton: ein weiteres Heimspiel im Achtelfinale gegen den Erstligisten Leicester City.

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