Frauen-WM in Frankreich Deutsche Frauen tanken Selbstvertrauen

Montpellier · Nach dem 4:0 gegen Südafrika spielt das DFB-Team am Samstag als Gruppensieger im WM-Achtelfinale. Vier verschiedene Torschützinnen.

 Deutschlands Carolin Simon (l-r), Lina Magull, Linda Dallmann, Klara Bühl, Giulia Gwinn und Alexandra Popp jubeln nach dem Sieg mit 0:4.

Deutschlands Carolin Simon (l-r), Lina Magull, Linda Dallmann, Klara Bühl, Giulia Gwinn und Alexandra Popp jubeln nach dem Sieg mit 0:4.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die deutschen Fußballerinnen sind den eigenen Ansprüchen endlich gerecht geworden und haben den WM-Gruppensieg trotz ihrer notorischen Abschlussschwäche mühelos klargemacht. Nach der spielerischen Magerkost bei den 1:0-Siegen gegen China und Spanien holte sich der zweimalige Weltmeister durch das deutliche 4:0 (3:0) gegen WM-Neuling Südafrika Selbstvertrauen für das Achtelfinale.

Melanie Leupolz (14.), Sara Däbritz (29.), Alexandra Popp (40.) und Lina Magull (59.) trafen am Montagabend für die Mannschaft von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. Der Olympiasieger, der dank des Gruppensieges dem Titelverteidiger und Topfavoriten aus den USA zunächst aus dem Weg geht, trifft beim Auftakt in die K.o.-Runde am Samstag in Grenoble (17.30 Uhr/ZDF und DAZN) auf einen Gruppendritten (aus A, C oder D).

„Grundsätzlich war es wichtig, dass wir den Ball haben laufen lassen. Wir haben gezeigt, dass wir Fußball spielen können. Das war wichtig“, sagte Spielführerin Alexandra Popp: „Wir sind happy über den Gruppensieg. Das war unser erstes Ziel.“ Nach ihrem 0:0 zum Abschluss sind auch die deutschen Gruppengegner Spanien als Gruppenzweiter und das mit den Ibererinnen punktgleiche China als einer der vier besten Gruppendritten ebenfalls sicher für die K.o.-Runde qualifiziert.

Voss-Tecklenburg hatte im Vergleich zum Spanien-Spiel drei Veränderungen in der Startelf vorgenommen. Magull, Melanie Leupolz und Klara Bühl spielten bei hochsommerlichen Temperaturen in Montpellier für Lena Goeßling, Kathrin Hendrich und Lena Oberdorf.

 Spielmacherin Dzsenifer Marozsan macht nach ihrem Zehenbruch laut Voss-Tecklenburg erste Fortschritte, das Achtelfinale kommt für die Saarbrückerin aber noch zu früh.

Vor 15 502 Zuschauern waren die Deutschen im ersten Duell mit „Banyana Banyana“ schon in der dritten Minute der Führung nahe. Kapitänin Popp konnte aber nicht vollstrecken. Der Rekord-Europameister bestimmte auch im Anschluss das Geschehen. Leupolz belohnte das Team nach einer Ecke von Verena Schweers per Kopf für die Bemühungen. Popp hätte erhöhen müssen, traf aber das leere Tor nicht (16.). Däbritz machte es in einer ähnlichen Situation besser (29.). Danach vergaben die Deutschen zum großen Ärger ihrer Trainerin zahlreiche Großchancen, bevor Popp das Ergebnis per Kopf gegen die überforderten Afrikanerinnen in die Höhe schraubte.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs änderte sich nichts am Spielverlauf. Das vierte Tor lag in der Luft, Leupolz hätte es per Kopf fast gemacht (55.). Die Südafrikanerinnen wussten sich oft nur mit Fouls zu helfen. Nach einem Freistoß von Carolin Simon und einem Pfostenkopfball von Marina Hegering staubte Magull ab. Die 24-Jährige belebte das deutsche Spiel spürbar.

Danach ließen es die Deutschen ruhiger angehen, dennoch offenbarte die schwache Abwehr Südafrikas immer wieder Lücken. Die mangelhafte Chancenverwertung blieb ein Thema. Eine Viertelstunde vor Schluss hätte das halbe Dutzend längst voll sein müssen – auch wenn Torhüterin Almuth Schult in der 74. Minute zum ersten Mal gegen Thembi Kgatlana gefordert war.

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