Wahlergebnis in Paris Weltfußballer – Warum Lionel Messi nach Kür vor großen Aufgaben steht

Paris · Lionel Messi ist der Beste seiner Zunft. Die Auszeichnung der Fifa als Weltfußballer hat schon den Hauch von einer Lebenswerk-Ehrung. Die kommenden Wochen dürften den Weg des Argentiniers weisen.

Lionel Messi aus Argentinien ist Weltfußballer des Jahres.

Lionel Messi aus Argentinien ist Weltfußballer des Jahres.

Foto: dpa/Franck Fife

Lionel Messi hatte keine Chance. Ein halbes Dutzend Begleiter, groß von Statur und muskelbepackt, schob den gerade wieder zum Weltfußballer gekürten Weltmeister förmlich über den grünen Filzteppich vor dem Pariser Salle Pleyel. Von keinem Verteidiger hätte sich der Argentinier auf dem Rasen in derartigen Trippelschritten vor sich herjagen lassen.

Vorneweg lief ein Bodyguard mit einem Köfferchen. Wohlverwahrt darin: Messis silberne Trophäe als „offiziell bester Spieler der Welt“. So hatte es Fifa-Präsident Gianni Infantino kurz zuvor auf der Bühne mit Stolz und Pathos in der Stimme formuliert.

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Messi spricht von Fifa-Auszeichnung als Ehre

Messi sprach dann noch ein paar Worte vor den von seinen Begleitern ausgewählten Kameras und verschwand in die Pariser Nacht. Im Hintergrund schrien Fans seinen Namen und sangen jene argentinischen Hymnen, die vor gut zwei Monaten in Katar den Fußball-Rhythmus neu definiert hatten. „Eine Ehre“, sei die erneute Auszeichnung als Weltfußballer, die insgesamt siebte durch die Fifa, meinte Messi. Für gehaltvolle oder zukunftsweisende Aussagen bot die als The-Best-Gala titulierte Veranstaltung nicht den Rahmen.

Die Stars von Real Madrid um Top-Stürmer Karim Benzema und Trainer Carlo Ancelotti mochten schon geahnt haben, dass sie als von Messi geschlagene Protagonisten nur Staffage gewesen wären - und blieben in der spanischen Hauptstadt. Immerhin saß der Pariser Club-Kollege Kylian Mbappé neben Messi und applaudierte brav. Das Zusammenspiel der beiden klappt - Achtung, FC Bayern – nicht nur auf dem Platz ziemlich gut.

Es lag ein wenig Patina auf dem Event, das den Charme eines Familientreffens mit in die Jahre gekommenen Tanten und Onkeln hat. Emotional eröffnet mit einer Posthum-Ehrung für Pelé beschlich manchen Beobachter das Gefühl, dass es das letzte Mal gewesen sein dürfte, dass der 35 Jahre alte Argentinier Messi zum Besten der Zunft gekürt wurde.

Ronaldo taucht in der Liste nicht mehr auf

Langzeitrivale Cristiano Ronaldo ist schon im Fußball-Exil in Saudi-Arabien. Sein Name tauchte im Fifa-Zirkel nicht mehr auf. Wo geht die Reise für Messi hin im Sommer? Zurück nach Barcelona? In die USA? Oder bleibt er in Paris? Wo sind epochale Fußball-Taten noch möglich? Derlei Zukunftsfragen verhallten ohne Antwort in der Pariser Nacht.

Der Gepriesene steht aber nicht nur vor wichtigen Entscheidungen, sondern auch vor wichtigen Aufgaben. In der kommenden Woche geht es nach München, zum Rückspiel im Achtelfinale der Champions League. Ein 0:1 muss aufgeholt werden. Nur dieser Titel, das haben sie bei PSG mit dem FC Bayern gemeinsam, zählt wirklich. Viel mehr jedenfalls als eine Silbertrophäe der Fifa.

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