Fußball Marozsan kann endlich wieder lachen

Nürnberg · Die Saarbrückerin ist zum dritten Mal in Serie Deutschlands Fußballerin des Jahres. Titel gehen auch an Marco Reus und Jürgen Klopp.

 Die Saarbrückerin Dzsenifer Marozsan (Olympique Lyon) wurde zum dritten Mal in Folge zu Deutschlands Fußballerin des Jahres gewählt.

Die Saarbrückerin Dzsenifer Marozsan (Olympique Lyon) wurde zum dritten Mal in Folge zu Deutschlands Fußballerin des Jahres gewählt.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Knapp einen Monat nach ihrer WM zum Vergessen hat Dzsenifer Marozsan wieder Grund zur Freude. Die 27-Jährige aus Saarbrücken sicherte sich den Hattrick bei der Auszeichnung als Deutschlands Fußballerin des Jahres. „Es ist wirklich eine riesengroße Ehre. Ich freue mich sehr“, sagte Marozsan.

Als Regisseurin des Starensembles von Olympique Lyon gewann sie in der vergangenen Saison das Triple, erzielte 14 Tore in 27 Pflichtspielen. Mit dem Nationalteam indes lief es enttäuschend. Bei der WM in ihrer Wahlheimat Frankreich erlitt die Spielmacherin beim Auftakt gegen China (1:0) einen Zehenbruch. Bis zum Viertelfinale musste sie pausieren, das 1:2 gegen Schweden und das Olympia-Aus konnte sie als Edeljoker nicht abwenden.

Die neue Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg unterstrich dennoch die Extraklasse ihrer Nummer 10: „Diese Auszeichnung hat sie sich verdient, ihre fußballerische Qualität steht außer Frage. Sie hat bei Olympique Lyon herausragende Leistungen gebracht, speziell in der Champions League.“

Ihre Topform war umso bemerkenswerter, weil die Saison mit schweren gesundheitlichen Problemen begonnen hatte. Eine beidseitige Lungenembolie setzte sie drei Monate lang außer Gefecht. Emotionaler Höhepunkt sieben Monate nach dem Comeback: Das Finale der Königsklasse in ihrer Geburtsstadt Budapest, wo Dauersieger Lyon nach der Führung durch Marozsan (5.) den FC Barcelona bezwang (4:1).

Den Titel bei den Männern holte Marco Reus von Borussia Dortmund. Er freute sich ehrlich, der Stolz war ihm anzusehen. Als Krönung seiner grandiosen Saison hätte er aber doch lieber den Hauptpreis gehabt. „Fußballer des Jahres 2019 zu sein, ist eine tolle Auszeichnung“, sagte der Kapitän des BVB nach Bekanntgabe seiner Ehrung am Sonntag: „Ich würde sie trotzdem gegen die Meisterschaft eintauschen.“

Etwas Besonderes jedoch ist seine zweite Wahl nach 2012 allemal – auch im Zusammenspiel mit Champions-League-Triumphator Jürgen Klopp, der bei der Abstimmung des Fachmagazins kicker der Trainer des Jahres wurde. Einst scheiterte das Duo beim BVB stets kurz vor dem Ziel, vier Jahre nach ihrer „Trennung“ feiern Reus und Klopp zusammen. „Schön, dass wir beide doch noch gemeinsam einen Titel geholt haben“, sagte Klopp.

Reus konnte sich 2018/2019 verletzungsfrei so richtig austoben. Deshalb bedankte er sich ausdrücklich mit einem „Riesenkompliment“ bei der medizinischen Abteilung des BVB. „Es ist schöner, als es damals war, ein anderes Gefühl als vor sieben Jahren“, sagte er. 2012 war er bei Borussia Mönchengladbach noch ein Shootingstar gewesen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort