Fußball F91 Düdelingen startet mit Sensation

Nikosia · Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt legen Fehlstart in Europa League hin.

 Dominik Stolz (rechts) und seine Teamkollegen von F91 Düdelingen bejubeln ihre Tore im Europa-League-Spiel gegen Apoel Nikosia.

Dominik Stolz (rechts) und seine Teamkollegen von F91 Düdelingen bejubeln ihre Tore im Europa-League-Spiel gegen Apoel Nikosia.

Foto: AP/Petros Karadjias

Thomas Doll schüttelte fassungslos den Kopf, während die Spieler von F91 Düdelingen vor Stolz platzten und gar nicht wussten wohin mit ihrer Freude. Der frühere Bundesliga-Profi und -Trainer Doll kassierte am Donnerstagabend mit Zyperns Meister Apoel Nikosia nicht irgendeine Niederlage. Das 3:4 (0:1) am ersten Spieltag der Europa League war ein historisches Ereignis. Nie zuvor hat eine luxemburgische Mannschaft einen derartigen Erfolg gefeiert.

Die Düdelinger, die nach dem gewaltigen Umbruch im Sommer in der nationalen Liga nur Drittletzter sind, kamen trotz der Turbulenzen der vergangenen Tage gut in die Partie. Nach dem Aus von Trainer Emilio Ferrera steht bekanntlich Interimscoach Bertrand Crasson in der Verantwortung. Daniel Sinani und Antoine Bernier trafen zur 2:0-Führung, ehe Nikosia die Partie mit drei Tore in nur vier Minuten komplett drehte und 3:2 vorne lag. Doch der in Trier lebende Dominik Stolz und der luxemburgische Nationalspieler Sinani schlugen erneut zurück und machten die Sensation, die F91 neben den drei Millionen Euro Startgeld von der Uefa eine Prämie von 570 000 Euro bescherte, perfekt.

Der 26-malige zypriotische Meister Nikosia, der in der Champions-League-Qualifikation nur knapp an Ajax Amsterdam gescheitert war, enttäuschte zum Leidwesen von Trainer Doll („Es war einfach, gegen uns Tore zu erzielen“) auf der ganzen Linie.

Doll dürfte sich am Donnerstag gefühlt haben wie der Gladbacher Trainer Marco Rose oder der Frankfurter Adi Hütter. Nach dem historischen Debakel für Gladbach blieb Rose aber betont ruhig. Sachlich und ohne Vorwürfe ans Team sprach der Trainer über die höchste Heimpleite der Borussen in ihrer Europapokal- Historie. „Es gibt Abende, die laufen so“, sagte Rose nach dem heftigen 0:4 (0:3) gegen den österreichischen Provinzclub Wolfsberger AC. Seine Spieler wollten nicht über die demütigende Blamage gegen den Neuling in der Europa-League-Gruppenphase sprechen.

Ernüchternd verlief der Auftakt auch für den letztjährigen Halbfinalisten Eintracht Frankfurt. Nach dem bitteren 0:3 (0:1) gegen den FC Arsenal erwarten die Hessen in der Bundesliga schon am Sonntag (18 Uhr) in Borussia Dortmund den nächsten Hochkaräter. „Wir müssen das nun schnell verdauen und die Lehren aus diesem Spiel ziehen“, sagte Hütter, der einen Teil seiner Analyse direkt preisgab. Ergebnis und Leistung, so sein Fazit, hätten „nicht zusammengepasst“. Denn insbesondere zu Beginn der zwei Halbzeiten „haben wir mutig gespielt und zahlreiche Chancen kreiert“ – in der Offensive mangelte es allerdings an Effizienz. „Daran müssen wir arbeiten, definitiv“, sagte Hütter.

Frust herrschte auch in Wolfsburg. Dass nur 10 112 Zuschauer das 3:1 (2:0) zum Europa-League-Auftakt des VfL gegen PFK Olexandrija aus der Ukraine sehen wollten, fand Kapitän Maximilian Arnold „nicht gut“. Immerhin stimmte das Ergebnis nach Toren von Arnold, Admir Mehmedi und Josip Brekalo.

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