3. Fußball-Liga Der Durchmarsch scheint möglich

Mannheim · Der SV Waldhof Mannheim hat sich nach dem Aufstieg aus der Regionalliga Südwest in der 3. Liga mehr als etabliert.

 Der Luxemburger Maurice Deville zeigt an, wo er mit dem SV Waldhof Mannheim am Saisonende hin will: eine Liga nach oben. Der Aufsteiger rangiert in der 3. Liga aktuell auf dem dritten Platz.

Der Luxemburger Maurice Deville zeigt an, wo er mit dem SV Waldhof Mannheim am Saisonende hin will: eine Liga nach oben. Der Aufsteiger rangiert in der 3. Liga aktuell auf dem dritten Platz.

Foto: dpa/Robert Michael

Mit viel Selbstvertrauen, ohne markige Sprüche, aber mit einem verstohlenen Blick an die Spitze startet der SV Waldhof Mannheim in die zweite Saisonhälfte in der 3. Fußball-Liga. Der Aufsteiger rangiert nach einer starken Vorrunde auf dem dritten Tabellenplatz, weist Ambitionen auf einen Durchmarsch in die 2. Liga vor dem Auswärtsspiel an diesem Samstag (14 Uhr) beim SV Meppen aber offiziell von sich. Dabei gibt es Argumente, die dafür sprechen, dass die Mannheimer mindestens in der Spitzengruppe der Liga bleiben.

Eines davon: Die Profis mögen und glauben an den Erfolg. Der luxemburgische Nationalspieler Maurice Deville, einst bei der SV Elversberg, dem 1. FC Saarbrücken und dem 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag und seit 2017 beim SV Waldhof, spricht folglich nur aus, was innerhalb des Klubs sowieso nicht wenige denken: „Wir sind jetzt da oben, das fühlt sich richtig gut an. Und deshalb will ich da auch bleiben.“

16 Jahre lang dümpelten die Mannheimer in den Niederungen der 4. oder 5. Liga umher. Vor dem Aufstieg im Sommer 2019 war der Verein gleich drei Mal in Serie (!) in der Relegation zur 3. Liga gescheitert, wovon auch die SV Elversberg und der 1. FC Saarbrücken ein Liedlein singen können. Auch deshalb gibt es von Waldhof-Verantwortungsträgern weiterhin nur vorsichtige Aussagen – wie die von Trainer Bernhard Trares: „Für uns geht es darum, den Profifußball in Mannheim zu erhalten. Deshalb wollen wir möglichst frühzeitig den Ligaverbleib perfekt machen.“

Dieser Plan ging in der ersten Saisonhälfte gut auf, denn mit 33 Zählern haben die Waldhöfer eifrig Punkte gesammelt – und darüber hinaus fußballerisch überzeugt. Weil sich die Mannheimer den überwiegenden Teil ihrer Erfolge verdient haben, ist nicht davon auszugehen, dass sie nach der kurzen Winterpause einen Einbruch erleiden. Seit dem Amtsantritt von Trares im Januar 2018 hat der 54-Jährige das Team kontinuierlich weiterentwickelt. Einen weiteren Fortschritt erhofft er sich in den kommenden Monaten. „Wir wollen unser Positionsspiel verbessern und effektiver werden“, sagt der Trainer.

Dabei soll Valmir Sulejmani ein wichtiger Faktor sein. Denn der beste Torschütze in der Aufstiegssaison, der in der 3. Liga bis zu seiner Verletzung in sieben Partien vier Mal und im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt doppelt traf, kehrt nach einem Riss des Syndesmosebandes ins Team zurück. Beim abschließenden Testspiel am vergangenen Samstag gegen den Regionalligisten FSV Mainz 05 II (5:2) spielte er. Neben dem Deutsch-Kroaten sollen auch Mohamed Gouaida und Raffael Korte, die in der Hinserie verletzungsbedingt kaum zum Einsatz kamen, den Kader als gefühlte Neuzugänge voranbringen. Kevin Koffi, letzte Saison Toptorjäger der SV Elversberg, war bislang auch noch kein echter Faktor. In 20 Partien erzielte der 33-jährige Ivorer, der einen Einjahresvertrag unterzeichnet hatte, lediglich einen Treffer.

Auf dem Transfermarkt aktiv werden, um den Kader noch besser zu machen, wollen die Mannheimer schon noch. Wahrscheinlich muss Trainer Trares aber bis Ende Januar warten, ehe er die erhoffte Verstärkung erhält. „Spieler, die wir im Auge haben, sind halt auch bei anderen Klubs begehrt“, sagte er zuletzt der „Rhein-Neckar-Zeitung“. Der Neue soll im Vorgriff auf die kommende Spielzeit verpflichtet werden, aber sofort helfen. Womöglich spielt er dann 2020/2021 schon 2. Liga.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort