Fußball-WM 2006 Sommermärchen hat dunklen Fleck

Theo Zwanziger ist Jurist. Ein promovierter gar. Er kennt also das Geschäft. Insofern erstaunt zumindest die deftige Tonalität, mit der der ehemalige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) der Anklage durch die Schweizer Bundesanwaltschaft begegnet.

Dunkler Fleck auf dem Sommermärchen 2006 bleibt
Foto: SZ/Robby Lorenz

Stattdessen könnte der 74-Jährige ja mal Aufklärendes zur Sache beitragen. So etwa die Frage beantworten, warum ein LED-Teppich (sic!) für eine Kulturveranstaltung im Rahmen der Weltmeisterschaft 2006 6,7 Millionen Euro teuer gewesen sein soll. Eine Veranstaltung übrigens, die nie stattfand.

Aber es wird weiter geschwiegen – auch und vor allem von Franz Beckenbauer. Dem „Kaiser“ mag es gesundheitlich nicht gut gehen, was sicher außerordentlich zu bedauern ist. Aber gerade er könnte noch am ehesten Licht ins Dunkel bringen – als ehemalige „Lichtgestalt des deutschen Fußballs“ wäre das ja ein Klacks für ihn.

So bleibt nichts übrig, als die weiteren Ermittlungen der Schweizer Bundesanwaltschaft abzuwarten, die ja vielleicht noch Unvorhergesehenes zu Tage fördern. Klar ist aber bereits jetzt: Das Sommermärchen 2006 wird immer einen dunklen Fleck auf seiner Weste haben – im Wert von 6,7 Millionen Euro. Mindestens.

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