Frauenfußball Dreierpack-Duo sorgt für beste Laune

Aachen · Die DFB-Frauen besiegen die Ukraine in der EM-Qualifikation klar mit 8:0. Klara Bühl und Lina Magull treffen dreifach.

 Die deutschen Frauen freuen sich mit den Dreifach-Torschützinnen Klara Bühl (Mitte) und Lina Magull (rechts). Das EM-Qualifikationsspiel am Samstag in Aachen gegen die Ukraine endete 8:0.

Die deutschen Frauen freuen sich mit den Dreifach-Torschützinnen Klara Bühl (Mitte) und Lina Magull (rechts). Das EM-Qualifikationsspiel am Samstag in Aachen gegen die Ukraine endete 8:0.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Arjen Robben? Lina Magull grinste verschmitzt. „Besser noch“ als das Markenzeichen des früheren Bayern-Stars – im vollen Tempo nach innen ziehen und zum Abschluss kommen – sei das freche Führungstor von Youngster Klara Bühl gewesen. Das war natürlich nicht ganz ernst gemeint, doch nach dem nächsten Kantersieg war die Stimmung beim Dreierpack-Duo Magull und Bühl eben besonders ausgelassen.

Wie im Hinspiel hatten die spielfreudigen deutschen Fußballerinnen die Ukraine in Aachen mit 8:0 (4:0) abgefertigt. Vor 5504 Zuschauern im Tivoli verdiente sich die erst 18-jährige Bühl (7./58./61.) im achten Länderspiel viel Extralob. Nicht nur für ihren Robben-artigen Treffer, bei dem sie vom linken Flügel nach innen dribbelte und kurz vor der Strafraumgrenze abzog.

Eine „Spielerin für die Zukunft mit ganz viel Potenzial“ sei die Offensivkraft von der Talentschmiede SC Freiburg, sagte Martina Voss-Tecklenburg. Die Bundestrainerin schwärmte von Bühls „Beidfüßigkeit, die sonst nur Dzsenifer Maroszan bei uns in der Mannschaft hat“, von Bühls Tempo und ihrem präzisen Torabschluss.

Auch die sieben Jahre ältere Magull (37./42./90.+2) lobte Bühl als „rundum tolles Gesamtpaket“ und überließ ihr sogar den Spielball als Andenken. Die Kreativspielerin von Bayern München heimste nach einem bärenstarken Auftritt auf der Zehner-Position selbst aber auch reichlich Komplimente ein.

„Sie hat ein Näschen, immer eine Lösung und entwickelt sich auf hohem Niveau weiter“, sagte Voss-Tecklenburg. Beide also hatten großen Anteil am „zielstrebigen Tempofußball“ (Voss-Tecklenburg), der den zweimaligen Welt- und achtmaligen Europameister nach den herben Rückschlägen seit dem Olympiasieg 2016 wieder in die Weltspitze bringen soll.

Der Weg zur Qualifikation für die EM 2021 in England erweist sich reibungsloser als nach der WM-Enttäuschung im Sommer befürchtet: Neun Punkte, 26:0 Tore lautet nach dem letzten Heimspiel des Jahres die makellose Bilanz des Spitzenreiters der Gruppe I nach drei Spielen gegen allerdings eben bestenfalls zweitklassige Gegner.

Am Sonntag reiste das DFB-Team in wärmere Gefilde nach Thessaloniki, wo an diesem Dienstag (14 Uhr/ZDF) gegen den nächsten Außenseiter Griechenland vermutlich ein weiteres Torfestival folgt. Ein wahrer Prüfstein und echtes Highlight wartet zum Abschluss des WM-Jahres: Am 9. November geht es in Wembley gegen den EM-Gastgeber. Dort boomt der Frauenfußball wie in kaum einem anderen Land. Die Profiliga auf der Insel entwickelt sich in rasantem Tempo. Für das Länderspiel wurden bereits über 77 000 Tickets abgesetzt – eine Traumkulisse, die schon einen gewissen Arjen Robben inspiriert haben soll.

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